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Beobachtungen einer Jungjägerin

beobachtungen einer jungjägerin
Ein Artikel aus Ausgabe 5

Wissen Sie, was mich brennend interessieren würde? Wo bitte schön gibt es eigentlich sexy Thrombosestrümpfe?

Ich frage bloß deswegen, weil ich in der klitzekleinen Kanzel, in der ich Reh- und Rotwild auflauere, regelmäßig nach 15 Minuten Stillsitzen Beinkrämpfe bekomme. Ich sitze da, die Beine dreimal zusammengefaltet, mit tauben Beinen und kalten Füßen. Thrombosestrümpfe, dachte ich, würden wenigstens verhindern, dass ich auch noch mit den Spätfolgen der Jagd zu kämpfen habe. Krampfadern sind ja nicht nur ein kosmetisches Problem.

Und wo ich schon dabei bin, stimme ich gleich mal ein Klagelied über die Ansitzjagd im Allgemeinen an. Es gibt nämlich noch andere Gründe, weswegen ich regelmäßig eine Kurzdepression erleide, wenn ich „zur Jagd“ gehe.

Ich sehe einfach nichts! Hocke da, leise, kaum atmend, frierend, Hustenreize unterdrückend, schaue, schaue, schaue und schaue – – – Nichts.

Kein Reh. Kein Hirsch. NICHTS!

Dabei weiß ich ganz genau: ihr müsst hier doch irgendwo sein, ihr Rehe, Hirsche und Waldgämsen. Der dauerregendurchtränkte Boden zeigt mir deutliche Trittsiegel. Ich finde Losung, sehe angenagte Bäume und abgeknabberte Triebe. Sogar Abwurfstangen fand ich. Im März.

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Sommer schon im Wald saß und vergeblich darauf wartete, etwas zu sehen. Oft jedenfalls. So oft, dass ich auf die mir andauernd gestellte Frage: „Na, Mibli, schon ’n Bock geschossen?“, mittlerweile leicht gereizt reagiere. Wäre ja froh, wenn ich mal einen sehen würde.

Eines Dienstags im August schoss mir urplötzlich durch den Kopf, dass ich vielleicht deswegen kein Wild erblicke, weil ich stets mit geladener Waffe da sitze und der Dinge harre. Vielleicht sollte ich Trick 17 anwenden: mit entladener Waffe ansitzen und warten. Müsste eigentlich klappen,...

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