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Beobachtungen einer Jungjägerin

beobachtungen einer jungjägerin
Ein Artikel aus Ausgabe 7

Wurden Sie auch schon mal von Ihren Freunden und Verwandten mit großem Befremden im Blick angeschaut? Es gibt zweifelsohne viele Gründe, sich in unserer Gesellschaft als Außenseiter zu fühlen. Einer tritt besonders deutlich im Frühjahr zutage. Dann nämlich, wenn sich Heerscharen von mutwilligen Bikern, Joggern und Walkern durch unser Land bewegen, man selber aber, angehübscht mit grüner Funktionskleidung, Pirschwege anlegt und dabei so hochinteressante Fundsachen wie türkise Eierschalen, Gams- und Rotwildlosung sorgsam in kleine Gläschen füllt, um sie zu Hause einer genauen Bestimmung zu unterziehen. Meine Freundin Anja hält mich mittlerweile für ein gesellschaftliches Randphänomen, bloß weil ich lieber mit dem Laubrechen den Wald fege, als mit ihr um den Tegernsee zu walken. Auch mein holder Gatte Jan betrachtet mich skeptisch, wenn ich mit Beil und Astschere in den Wald ausrücke. Oder – noch schlimmer – mich morgens um halb fünf in der Früh, einer Uhrzeit, von der ich bis vor Kurzem selber nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt, auf die Jagd begebe. Mein kleiner Bruder attestierte mir jüngst, dass ich einen ausgewachsenen Spleen habe, als er die sorgsam beschrifteten Einmachgläschen mit abgefüllter Schalenwildlosung erspähte. Es sei zwar nicht so, dass ich erst seit Neuestem auffällig geworden sei, stichelte er, denn der Umstand, dass ich Pustefix Seifenblasen mein Eigen nenne und diese als Basis-Jagdausrüstung deklariere, gab ihm schon seinerzeit zu denken. Doch dass ich nun durch den Wald irrlichtere, um Losung in Dosen zu füllen, verwundere ihn ja dann doch. (NB: Losung war natürlich nicht das Wort, das er gebrauchte. Ich erspare Ihnen an dieser Stelle den O-Ton, um nicht in sprachlich inadäquate Gefilde abzugleiten.) Kleine Geschwister w...

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