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Beobachtungen einer Jungjägerin – Ein Reh ist ein Reh ist ein Reh.

beobachtungen einer jungjägerin
Ein Artikel aus Ausgabe 8

Wissen Sie, wie ein Reh macht? Also ich meine lauttechnisch? Ja? Na, Glückwunsch! Ich weiß es nicht so genau. Als kleines Kind konnte ich immerhin zur Belustigung der Erwachsenen Hund, Katze, Kuh und Fisch nachmachen. Bedauerlicherweise versäumten es meine Eltern, mir beizubringen, ein Reh zu imitieren. Knapp 40 Jahre später rächt sich dieses Versäumnis bitter: Es ist August, es ist Blattzeit, ich sitze, ansatzweise überfordert im Bergwald in meinem „Wartehäuschen“ und versuche beherzt ein Reh nachzumachen. Ein paarungswilliges, zu allem Überfluss. Während meiner Darbietung hoffe ich leise, dass mich außer den Rehen niemand hört. Ich versuche nämlich, quasi als Reh selbst, Teil der Brunft zu werden. So viel zur Theorie.

Jetzt muss ich Ihnen vielleicht zuvor erklären, dass ich zu Weihnachten einen Rehblatter geschenkt bekommen habe. Gottlob mit dazugehöriger CD. Als ich mir diese CD zum ersten Mal anhöre, erstaunen mich zwei Dinge: Erstens die Vielfältigkeit deutscher Dialekte und zweitens die Vielfältigkeit der verschiedenen Lautäußerungen des weiblichen Rehwildes. So also hören sich Rehe an?! Ich räume ein, dass ich mich spontan eher an den Düsseldorfer Karneval erinnert fühle, bei dem die Jecken in lustige Luftrüssel tröten. Sie wissen schon: diese Teile, die sich beim Reinpusten ausrollen.

Ungeachtet meiner Bedenken habe ich wochenlang geübt, mit dem Rehblatter umzugehen. Am Schluss war ich in der Lage, sämtliche auf der CD präsentierte Laute exakt nachzuahmen. Ferner las ich wirklich alles über Blattjagd, was ich in die Finger bekam. Mit großem Interesse studierte ich beispielsweise eine Broschüre, in der es hieß: „Will der Jäger bei der Blattjagd Erfolg haben, muss er die Fähigkeit entwickeln, nicht als Jäger in Erscheinung zu treten. Er muss sozusagen als Reh selbst...

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