Manchmal tut Motivation Not – und was motiviert mehr als die Aussicht auf ein neues Jagd-Abenteuer!? Also Augen zu und durch, um dann, wenn alles geschafft ist, in den Steilhängen der Moldau auf Muffel zu pirschen.
Text und Fotos: Andreas Grauer
Irgendwas läuft gerade völlig verkehrt: Es ist Anfang Januar, die Arbeit auf dem Schreibtisch wird nicht weniger und das, obwohl schon seit Monaten alle Freizeit dem Ziel einer zusätzlichen beruflichen Qualifikation untergeordnet ist. Entsprechend schaltet mein Geist immer häufiger ab, sucht Freiräume zur Regeneration. Eine Idee setzt sich fest: einen Muffel jagen. Die Wahl fällt auf Tschechien. Weil nah, weil planbar. Einen Outfitter kontaktiere ich in einer Stunde höchster Unkonzentriertheit. Seine Antwort mit Landschaftsbildern weckt Vorfreude! Ich konkretisiere meine Vorstellungen zum „Wie“, „Wo“ sowie zum „Was“: viel pirschen, wenig Ansitz. Schon gar nicht aus engen Holzkisten heraus an Futterplätzen jagen. Ich brauche auch keinen Medaillen-Muffel. Ich brauche spannende Jagd. Nun hat mein Geist seinen Acker, der neu motiviert. Meine Arbeitseffektivität steigt. Hürden, die vorher unüberwindlich schienen, nehme ich nun leicht, immer getragen vom anstehenden Muffel-Abenteuer. Irgendwann ist es dann so weit: Nach bestandener Prüfung geht es Anfang Oktober nach Mittelböhmen zu den Moldau-Muffeln.
Der erste Jagdtag graut. Abends zuvor treffen wir den Jagdherren, einen sympathischen, bodenständigen Kerl, der auf 3.500 Hektar Land- und Forstwirtschaft mit eigenen Händen betreibt. Er fragt, wie ich mir die Jagd vorstelle. Also beschreibe ich nochmals, was ic...