Wie fast jeder deutsche Jünger Huberti, bin auch ich passionierter Drückjagd-Teilnehmer, nicht selten auch im Ausland. Aber warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Text: Max Götzfried
Fotos: Max Götzfried, Adobe Stock
Der Wald ist endlich bunt und damit noch ansehnlicher geworden, aber auch ungemütlicher, denn der feucht-kalte Wind hat deutlich angezogen. Er umwirbelt meinen wirklich gut platzierten, vielversprechenden Drückjagdbock mit gelb-roten Blättern der nahen Buchenrauschen und ihrer hochgewachsenen Eltern. Ich ziehe meine Ansitzschürze enger – ein fast unbekanntes, hervorragendes Jagdutensil übrigens! – und schiebe meine Hände wieder in den Muff. So kann ich ohne Handschuhe agieren und habe trotzdem schnell angenehm warme Hände einsatzbereit. Man weiß ja bekanntlich nie!
Eigentlich drehe ich mich auf solchen Ständen fast unaufhörlich im Kreis und sitze kaum, um nur ja von nichts überrascht zu werden, aber die Lage hat sich ein wenig beruhigt derzeit. Meine beiden Dackelinen sind laut GPS inzwischen etwa einen Kilometer südlich und verharren auf einer Stelle. Vermutlich zotteln sie an einem Mitglied der Rotte herum, hinter der sie eben noch hoch engagiert her waren und die mehrfach beschossen wurde.