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Achtzehn Tage Solo

grizzly british columbia
Cassidy Caron | 17 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 60

Jede Wildnisjagd ist ein Wagnis, dessen Risiken man minimieren, aber niemals vollständig eliminieren kann. Erfahrung, Wille, Leidensfähigkeit, mentale wie körperliche Stärke sind das Fundament, um lebendig aus einem solchen Unterfangen herauszukommen. Glück schadet auch nicht. Unsere Autorin war völlig allein und hat solo, ohne weitere Unterstützung, auf Grizzly gejagt. Was für ein Erlebnis!

 

Text Cassidy Caron
Übersetzt und bearbeitet Rolf D. Baldus
Fotos Cassidy Caron, Adobe Stock (Janice)

 

Das variable Zielfernrohr so niedrig wie möglich runtergedreht, durchgeladen und entsichert, schlich ich durch die fünf Fuß hohen Weiden, bis der Wind direkt dorthin wehte, wo ich den Riesenbären zuletzt gesehen hatte. Er müsste jetzt ganz in der Nähe sein.

„HEY!“, brüllte ich. Es war das erste Mal seit fünfzehn Tagen, dass ich meine eigene Stimme hörte.

Das alles war ein hochriskantes Unterfangen. Ich hoffte, dass der Grizzly sich auf die Hinterbeine stellen würde, um zu sehen, was los war, und um meine Witterung besser aufnehmen zu können. Dann könnte ich über das dichte Gestrüpp hinweg einen Schuss abgeben. Eine idiotische Idee. Es gab nur die Alternative, angegriffen zu werden oder zu riskieren, dass der Bär meines Lebens auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Nur gute drei Meter lagen zwischen mir und dem Dschungel, in dem „Ursus arctos horribilis“ steckte. Ich verließ mich darauf, dass er schon nicht angreifen werde.

 

Setzt man die Länge des Repetierers in Relation zu ihrer körperlichen Größe, dann erkennt man, dass Cass Carron ziemlich klein ist. Dafür ist ihr Wille umso größer.

 

Eine Art von Wahnsinn

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