Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

Die Baldus-Kolumne – CORONA: Die Generalprobe für ein Afrika ohne Jagd

baldus kolumne
Dr. Rolf D. Baldus | 6 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 44

Text: Dr. Rolf D. Baldus
Fotos: Adobe Stock (Martina Wendt)

Die drei Monate seit Erscheinen der jüngsten Jagdzeit waren turbulent. COVID-19 hält die Welt in Atem: Menschliche Tragödien, weltweit mehr als 700 000 Tote, eine Wirtschaftskrise ohnegleichen und kein Ende in Sicht. Für den Wildschutz in Afrika und auch in einigen asiatischen Ländern bedeutet die Pandemie eine Katastrophe.

Von einem Tag auf den anderen blieben in den Nationalparks die Touristen und in den Jagdgebieten die Jäger aus. Die staatlichen, privaten und kommunalen Eigentümer von Wildschutzgebieten standen deshalb plötzlich ohne Einnahmen da. In vielen Ländern wird der Wildschutz ohne staatliche Beiträge allein aus Jagd und Fototourismus finanziert. Wildhüter mussten entlassen werden, die Fahrzeuge sind ohne Sprit, die Wildereibekämpfung ist notleidend. Die „Corona-Lockdowns“ haben in armen Entwicklungsländern Hunger und materielle Not zur Folge. Entsprechend steigt die Fleischwilderei an. Bedauerlicherweise hat die asiatische Nachfrage nach Elfenbein, Rhino-Horn und vom Aussterben bedrohten Tieren für die traditionelle chinesische Medizin nicht nachgelassen. Offenbar hat man dort, vor allem in China, dem Ursprungsland der Pandemie, trotz Corona nicht dazugelernt. Deshalb bleibt auch die kommerzielle Trophäenwilderei auf hohem Niveau. Sie wird mancherorts sogar noch schlimmer. Das wird von Betroffenen berichtet.

Niemand weiß derzeit, wie sich das alles auf die Wildbestände auswirken wird. Jedenfalls können die afrikanischen Regierungen die Einnahmeausfälle nicht kompensieren. Wie sollten sie jetzt einspringen und den Wildsektor finanzieren, wenn selbst das Geld für eine angemessene Behandlung der am Coronavirus erkrankten Menschen fehlt? Zu befürchten steht auch, dass viele dörfliche Hegegemeinschaften in ...

Sie haben schon ein Abo? Jetzt anmelden ›
Sofort weiterlesen?
Jetzt Abo abschließen
... und sofort Zugang zu allen Ausgaben erhalten
PRINT Abo
PRINT Abo 85,00 € / jährlich
Erhalten Sie vier mal im Jahr eine hochwertige Ausgabe der Jagdzeit!
Mehr Erfahren
Beliebteste Option
PLUS Abo
PLUS Abo 85,00 € / jährlich
Sparen Sie 30%! Sie erhalten vier Jagdzeit Ausgaben im Jahr plus unbeschränkten Zugang zu allen Artikel in digitaler Form.
Mehr Erfahren
DIGITAL Abo
DIGITAL Abo 6,90 € / pro Monat
Erhalten Sie unbeschränkten Zugang zu allen digitalen Ausgaben – 7 Tage kostenlos testen!
Mehr Erfahren

Weitere relevante Artikel

„Wehe den Besiegten!“

baldus kolumne
Dr. Rolf D. Baldus | 7 Min. Lesezeit
Weil die Grünen im Bundestag uns zu einem Lieblingsgegner auserkoren haben und so auch behandeln. Und warum stolz darauf? Nun, es wäre doch wirklich peinlich, wenn wir zu deren Freunden gezählt würden. Schließlich sind die grünen „Abgeordnet*innen“ gerade mit allen Kräften bemüht, unser Land gemä...

Baldus-Kolumne – Wildnis aus der Retorte

afrika baldus kolumne pongola
Dr. Rolf D. Baldus | 8 Min. Lesezeit
Früher habe ich behauptet, das tansanische Selous-Wildreservat, in dem ich einige Jahre meines Lebens verbracht habe, sei Afrikas ältestes Wildschutzgebiet. Immerhin wurde es vom deutschen Reich schon 1896 gegründet, wie ich selbst durch Aktenstudium im Nationalarchiv in Dar es Salaam herausfand....

Die Baldus-Kolumne – Verbot der Trophäeneinfuhr

baldus kolumne
Dr. Rolf D. Baldus | 9 Min. Lesezeit
 Nach jetzigem Sachstand wird die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ in der nächsten Bundesregierung vertreten sein. Ganz egal, ob schwarz-grün, rot-rot-grün oder in Ampel. Selbst „Wir können auch Kanzlerin“ ist nicht ausgeschlossen. Wer sich das Parteiprogramm oder das Wahlprogramm anschaut, der wir...