EU-UMWELTKOMMISSAR Karmenu Vella zeigte sich am 10. Juli höchst erfreut. Gerade hatten ihm die Umweltaktivisten von Avaaz eine Studie überreicht, der zufolge das meiste in der EU gehandelte Elfenbein illegal sei. Die EU begrüße die neue Studie, so der Kommissar. Er zeigte sich offen für weitere Schritte, d. h. für eine weitere Verschärfung des Handels. Nur sechs Tage später schickten bereits die Umweltministerinnen und -minister Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs und Luxemburgs ein Schreiben an den Kommissar und forderten, er solle den Mitgliedsländern ganz rasch einen Entwurf für eine weitere Verschärfung vorlegen. Wenn man weiß, wie lange es normalerweise dauert, bis ein solches gemeinsames Schreiben von vier Ministerien abgestimmt und versandt wird, dann kann man vermuten, dass hier eine von langer Hand vorbereitete Aktion abläuft.
Möglicherweise überschlugen sich aber auch nur die Ereignisse, weil viele Tierrechtsorganisationen gerade Kampagnen durchführen, die ein Totalverbot allen Elfenbeinhandels, am besten auch die Zerstörung von Schnitzereien in privatem Besitz, zum Ziel haben.
Zumindest Frankreich und Großbritannien sind Hardliner, wenn es um kontraproduktiven Totalschutz von Wildtieren und gegen die Jagd in Afrika geht. Sie dürften hinter dem Schreiben stecken. Aber auch das Bonner Umweltministerium steht unter dem Druck der Tierrechtsbewegung. So hat zum Beispiel der amerikanische „Fonds für Tierwohlfahrt“ dort vor Kurzem eine Online-Meinungsumfrage vorgelegt, nach der die Mehrheit der EU-Bürger angeblich ein totales Handelsverbot befürwortet.
Schon jetzt ist der Handel mit Elfenbein innerhalb der EU und aus der EU auf alte Bestände beschränkt. Die Ausfuhr von unbearbeiteten Stoßzähnen, die m...