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Die Baldus-Kolumne – Von Jägern und Schießern

baldus kolumne
Dr. Rolf D. Baldus | 9 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 34

Im amerikanischen Informationsdienst „Hunting Report“ beurteilte ein US- Jäger seine Jagdreise nach Österreich. Unter Nummer ID 10331 berichtete er Wunderbares. Sechs Tage war er im Revier gewesen und hatte einen 10-Kilo-Rothirsch, einen 3,9-Kilo-Damhirsch, einen 23,5cm- Keiler sowie kapitale Gams, Mufflon und Alpensteinbock erlegt. Selbstredend alles mit Goldmedaille. „Unglaubliche Mengen von Wild höchster Qualität und mit bester Genetik“ habe er gesehen. Der ganze Spaß hatte ihn 36.000 US-Dollar gekostet, aber das hat er wohl gerne ausgegeben, denn auch das Ambiente war exzellent, der Berufsjäger großartig im Ansprechen des Wildes und der Besitzer des Jagdreviers eine ehrliche Haut. Ein Highlight war übrigens das Anpirschen eines 13-Kilo-Monsterhirsches bis auf zehn Schritt.

Wundersam ist das Wirken Dianas in „good old Europe“, mag da mancher amerikanische Nimrod gedacht haben, bevor er zum Telefon griff und voller Erwartung eine solche Reise buchte. Jedoch wachsen auch in Europa die Goldmedaillentrophäen nicht auf Bäumen. Jedem mitteleuropäischen Jäger mit einem Minimum an Jagderfahrung ist klar, dass auf obiger Jagd ein lodenbemantelter, alpiner Hubertus der Jagdgöttin Diana kräftig unter die Arme gegriffen hat.

Wer ein bisschen mehr über die Abgründe des kommerziellen Jagdwesens weiß, der hat keine Zweifel, dass in diesem Jagdgatter das gesuchte Wild entweder in großen Mengen für Abschüsse vorgehalten wird oder je nach Buchung rechtzeitig vor Eintreffen des Jagdgastes vom Handel angeliefert wird. „Put and take“ nennt man das im anglophonen Sprachraum und „canned shooting“. Solche Praktiken haben der „Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd“ (CIC) genauso wie die nationalen Jagdverbände in Europa als unethisch, tierschutzwidrig und jag...

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