Im Frühjahr steht in weiten Teilen Kanadas die Schwarzbärjagd an. Meist wird sie am Luder ausgeübt, doch es gibt auch gute Hundejagden, bei denen man Bär und Hunden durch dichten Unterwuchs, durch Bäche und Flüsse, tiefe Täler und steile Anstiege folgt. Unser Autor ist selbst Guide in Kanada und berichtet hier von seiner spannenden Jagd mit Hunden auf Bär.
Text und Fotos Alexander Schlütter
Nach langem Winter wärmt die Sonne langsam wieder das Land, der Norden entledigt sich seines weißen Mantels und erwacht zu neuem Leben. Die Gipfel der Berge strahlen zwar noch immer weiß, doch in den Tälern und in der Tiefebene blühen die Wildblumen und junges Grün sprießt überall. So wie für die deutschen Jäger das Fallen des ersten Herbstlaubes die lang ersehnte Drückjagdsaison einläutet, so beginnt mit dem frischen Grün die Jagdsaison für Schwarzbären, hier in Kanadas Westen. Besonders für die passionierten Hundeführer beginnt sie jetzt, die aufregendste Zeit des Jahres.
Die Schwarzbären verlassen Mitte bis Ende April ihr Lager, entweder ein Baum oder eine Erdhöhle, wo sie den langen Winter verschlafen haben. Und bald, im Frühjahr von Mitte Mai bis in den Juli hinein, ist Rauschzeit und die Männchen ziehen weite Strecken auf der Suche nach Bärinnen.
Seit kurzem bin ich als kanadischer Resident anerkannt und kann, nach mittlerweile sieben Jahren, die ich bereits in Kanada Jäger geführt habe, erstmals selber eine Schwarzbär-Lizenz lösen. Und diese Jagd möchte ich zusammen mit meinem guten Freund Bart Lancaster bestreiten. Mit Bart, dem außerordentlich passionierten und erfahrenen Hundeführer, habe ich schon einige sehr spannende Schwarzbärjagden erlebt – diesmal selbst die Jagd zum Abschluss zu bringen, macht die Sache um so aufregender.
Bart bewirtschaftet ein Jagdgebiet mit Jagdca...