Flughühner zu bejagen, ist feine Flintenjagd und macht eine Jagdreise nach Afrika noch abwechslungsreicher, als sie es ohnehin schon ist. Sten Christoffersson ist passionierter Flugwildjäger und hat sich in Namibia mit Kamera und Flinte mit den Sandgrouse beschäftigt.
Text und Fotos: Sten Christoffersson
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Wir hören sie lange bevor wir sie sehen können. Am Anfang ist es noch schwierig, ihren unregelmäßigen, sanften Rufen eine genaue Richtung zuzuordnen. Doch nach einer Weile sehe ich Punkte, die sich am azurblauen Himmel über dem graugrünen Busch abzeichnen. Es sind etwa 15 Vögel, die in ihrem Flug einen weiten Kreisbogen um das Wasserloch beschreiben. Dann wird der Kreisbogen kleiner und die Vögel streichen näher heran, ich kann jetzt ihr braunes Gefieder erkennen und die kleinen hellen Punkte darauf. Ähnlich eines Schofes Stockenten fliegen sie noch ein paar vorsichtige Runden um das Wasser, bis sich der erste Vogel – der mutigste, vielleicht auch der durstigste – dazu entschließt, einzufallen. Die anderen folgen und landen mit purrendem Schwingenschlag und langen Stingeln am Rande des Wassers. Einige Sekunden sondieren sie noch die Lage, dann laufen sie ans Wasser und tauchen ihre Schnäbel hinein. Nur kurz stillen sie ihren Durst, dann sind sie schon wieder in der Luft, um in der Weite des ausgedörrten Busches der Kalahari unseren Blicken zu entschwinden.
Es ist kurz vor acht Uhr morgens, unsere Flinten liegen griffbereit neben uns, als wir, Ulf und ich, diese ersten Burchell‘s Sandgrouse beobachten. Es werden noch mehr kommen, viele mehr und mich betrübt es keineswegs, diese Chance nicht wahrgenommen zu haben. Vielme...