Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

Natur verstehen! Der erste Atemzug

natur verstehen
Ein Artikel aus Ausgabe 47

Text: Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel  

Fotos: Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel 

 

Das Blutkreislaufsystem der Wirbeltiere leitet sich vom Urmodell des einfachen Kreislaufs der Fische ab. Säugetierherzen bestehen aus zwei Vorkammern (Atria) und zwei Hauptkammern (Ventrikel). Ins rechte Atrium münden Venen mit O2-armem Blut aus dem Körper. Es gelangt über den rechten Ventrikel und Lungenarterien in die Lungen, wo es wieder mit O2 angereichert wird. Arterielles Blut aus den Lungen wird über Lungenvenen ins linke Atrium gebracht und von dort in den linken Ventrikel. Hier entspringen Arterien, die den Körper mit O2-reichem Blut versorgen. Diese Konstruktion wird als doppelter Kreislauf bezeichnet. Für Bindung und Transport von Sauerstoff im Blut ist das Hämoglobin (Hb) in den roten Blutkörperchen zuständig.

Säugetier-Feten können während der Zeit im Uterus keine Luft atmen. Sie beziehen O2 über den mütterlichen Kreislauf. Die Blutkreisläufe von Fetus und Mutter sind nicht direkt miteinander verbunden. Wenn Mutter und Fetus unterschiedliche Blutgruppen haben, gäbe es sonst Riesenprobleme. Die Sauerstoffversorgung des Fetus funktioniert dennoch, weil ein spezielles fetales Hb eine höhere Affinität zu O2 hat als das mütterliche und diesem den Sauerstoff quasi entreißt. Das Blutgefäß in der Nabelschnur mit dem O2-reichen Blut mündet als Vene ins rechte Atrium des Fetus. Damit das O2-reiche Blut aus der rechten Herzhälfte in die Arterien (linke Herzhälfte) gelangen kann, gibt es in der Scheidewand (Septum) zwischen den Ventrikeln eine Öffnung. Mit dem ersten Atemzug unmittelbar nach der Geburt beginnt die Lungenatmung. Nun muss dieses Loch rasch geschlossen werden. Die Lungenvenen, die nun das aus der Lunge kommende O2-reiche (arterielle) Blut führen, münden in die linke Herzhälfte. De...

Sie haben schon ein Abo? Jetzt anmelden ›
Sofort weiterlesen?
Jetzt Abo abschließen
... und sofort Zugang zu allen Ausgaben erhalten
PRINT Abo
PRINT Abo 85,00 € / jährlich
Erhalten Sie vier mal im Jahr eine hochwertige Ausgabe der Jagdzeit!
Mehr Erfahren
Beliebteste Option
PLUS Abo
PLUS Abo 85,00 € / jährlich
Sparen Sie 30%! Sie erhalten vier Jagdzeit Ausgaben im Jahr plus unbeschränkten Zugang zu allen Artikel in digitaler Form.
Mehr Erfahren
DIGITAL Abo
DIGITAL Abo 6,90 € / pro Monat
Erhalten Sie unbeschränkten Zugang zu allen digitalen Ausgaben – 7 Tage kostenlos testen!
Mehr Erfahren

Weitere relevante Artikel

Natur verstehen – Warum ist Sus scrofa so erfolgreich?

natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Die Säugetiergruppe Cetartiodactyla, zu der das Wildschwein (Sus scrofa) gehört, umfasst die Paarhufer (Artiodactyla) und Wale (Cetacea). So seltsam es klingt, molekulargenetische und anatomische Merkmale beweisen, Huftiere und Wale sind im Laufe der Evolution aus einer gemeinsamen Vorfahrenart e...

Natur verstehen! Warum können Eisbären keine Pinguine fressen?

arktis eisbär natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Ursus maritimus, der Eisbär, kommt nur in der Arktis vor, obwohl er in der Antarktis sicher ebenso gut leben könnte. Pinguine sind mit einer Ausnahme (Galapagos-Pinguin Spheniscus mendiculus) nur auf der Südhemisphäre heimisch. Warum ist das so?Der Lebensraum einer Art (Habitat) mit all seinen bi...

Natur verstehen! Warzenschweine – Afrikanische Schweinepest

afrikanische schweinepest warzenschwein natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Text & Fotos: Prof. Hans-Dieter PfannenstielDie Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung. Das Asfivirus kommt in Warzenschweinen (Phacochoerus africanus) und Buschschweinen (Potamochoerus larvatus) vor, die südlich der Sahara verbreitet sind. Häufiger Überträger ist die Lederzecke...