Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

Natur verstehen – Warum ist Sus scrofa so erfolgreich?

natur verstehen
Ein Artikel aus Ausgabe 54

Text Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel

Foto Adobe Stock (photocech)

 

Die Säugetiergruppe Cetartiodactyla, zu der das Wildschwein (Sus scrofa) gehört, umfasst die Paarhufer (Artiodactyla) und Wale (Cetacea). So seltsam es klingt, molekulargenetische und anatomische Merkmale beweisen, Huftiere und Wale sind im Laufe der Evolution aus einer gemeinsamen Vorfahrenart entstanden. Sie sind also nahe miteinander verwandt, haben sich aber an unterschiedliche Habitate angepasst. Paarhufer sind an Land lebende Pflanzenfresser (Herbivore). Ihre spezialisierten Verdauungstrakte, vor allem bei Wiederkäuern (Ruminantia), können auch schwerverdauliche Pflanzenkost nutzen. Außerdem sind Paarhufer meist sehr gute Läufer. Wale sind keine Pflanzenfresser. Zahnwale (Odontoceti) sind sogar effiziente Beutegreifer (Prädatoren), während Bartenwale (Mysticeti) mit Hilfe der Barten ihre tierische Nahrung, z. B. Krill, Plankton, kleine Fische, aus dem Meerwasser filtern. Aus den elastischen Barten wurden übrigens früher Korsettstangen gefertigt.

Wildschweine gehören innerhalb der Paarhufer zu den Echten Schweinen bzw. Altweltschweinen (Suidae), deren evolutionäre Entwicklung vor etwa 20 Millionen Jahren begann. Das ursprünglich weite Verbreitungsgebiet der Wildschweine von Westeuropa bis nach Südostasien deutet alleine schon darauf hin, dass die Art sehr anpassungsfähig und erfolgreich ist. Heute ist die Art sogar nahezu weltweit verbreitet, weil Menschen Wildschweine in Amerika und Australien sowie auf vielen Inseln ausgesetzt haben. Es wurden aber auch Hausschweine ausgesetzt, die im Laufe der Zeit wieder verwildert sind. Was macht aber nun die Wildschweine tatsächlich zu einer so erfolgreichen Art?

Die Sozialstruktur ist dabei eine wichtige Komponente. Bachen leben mit ihrem Nachwuchs in Rotten (Schu...

Sie haben schon ein Abo? Jetzt anmelden ›
Sofort weiterlesen?
Jetzt Abo abschließen
... und sofort Zugang zu allen Ausgaben erhalten
PRINT Abo
PRINT Abo 85,00 € / jährlich
Erhalten Sie vier mal im Jahr eine hochwertige Ausgabe der Jagdzeit!
Mehr Erfahren
Beliebteste Option
PLUS Abo
PLUS Abo 85,00 € / jährlich
Sparen Sie 30%! Sie erhalten vier Jagdzeit Ausgaben im Jahr plus unbeschränkten Zugang zu allen Artikel in digitaler Form.
Mehr Erfahren
DIGITAL Abo
DIGITAL Abo 6,90 € / pro Monat
Erhalten Sie unbeschränkten Zugang zu allen digitalen Ausgaben – 7 Tage kostenlos testen!
Mehr Erfahren

Weitere relevante Artikel

Natur verstehen! Warum können Eisbären keine Pinguine fressen?

arktis eisbär natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Ursus maritimus, der Eisbär, kommt nur in der Arktis vor, obwohl er in der Antarktis sicher ebenso gut leben könnte. Pinguine sind mit einer Ausnahme (Galapagos-Pinguin Spheniscus mendiculus) nur auf der Südhemisphäre heimisch. Warum ist das so?Der Lebensraum einer Art (Habitat) mit all seinen bi...

Natur verstehen! Warzenschweine – Afrikanische Schweinepest

afrikanische schweinepest warzenschwein natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Text & Fotos: Prof. Hans-Dieter PfannenstielDie Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung. Das Asfivirus kommt in Warzenschweinen (Phacochoerus africanus) und Buschschweinen (Potamochoerus larvatus) vor, die südlich der Sahara verbreitet sind. Häufiger Überträger ist die Lederzecke...

Der raffinierte Weg des Sauerstoffs

natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Wir machen jeden Tag weit über 20 000 Atemzüge. Dabei nimmt der Körper 2 500 Liter Sauerstoff auf. Der ist für die Energiegewinnung nötig. Dazu laufen komplizierte Stoffwechselprozesse ab, an deren Ende sich Sauerstoff mit Wasserstoff zu Wasser verbindet (2 H2 + O2 -> 2 H2O). Wie aber gelangt der...