Dieser Bericht einer mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden Bergjagd zeigt auf, was einen auch heute bei einer Expedition in große Höhe erwartet. Anstrengende Kletterei, die mitunter sehr gefährlich sein kann, Höhenkrankheit, plötzlich abgehende Lawinen – und Erinnerungen, die ein Leben lang andauern.
Text: Wolfgang Schenk
Fotos: Wolfgang Schenk, Günter Klatt, Okapia
Fred Duckworth, der in den Achtzigerjahren Berufsjäger in Tansania und Zentralafrika war, betrieb zusammen mit seiner holländischen Frau Elise auch eine Agentur für Jagd- und Fotosafaris. Anfang 1986 stellte Fred eine Gruppe von Jägern zusammen, um in Nepal auf Blauschaf und Tahr und eventuell auf Serau und Goral zu jagen. Er wollte zusammen mit Elise mitfliegen, um sich ein Bild von der Jagd in Nepal zu machen, auch interessierte ihn dieses Land besonders, da er in Indien geboren worden war und dort einen Teil seiner Jugend verbracht hatte.
Als mich Fred auf diese Jagd ansprach, war ich Feuer und Flamme, und auch mein Freund Günter Klatt musste nicht lange überzeugt werden, mitzukommen. Mit von der Partie waren zudem Bill und Ann Dodgson aus Salt Lake City sowie Ole Augustinus aus Dänemark.
Nach einem Zwischenstopp in Neu-Delhi landeten wir Ende September in Kathmandu. Wir stiegen im „Summit“ ab, einem sehr schönen kleinen Hotel, das von einem Holländer geführt wurde. Unser Jagdleiter und Ausrüster war Mahesh Busnyat von Himalayan Safaris. Fünf Sherpas sollten unsere Jagdführer sein. Bis alle Formalitäten erledigt waren, konnten wir in der Zwischenzeit die ersten Eindrücke von Kathmandu gewinnen.
Am Mittwoch, den 1. Oktober, flogen wir mit dem Hubschrauber von Kathmandu Richtung Dhaulagiri-Massiv, an dem uns...