Weißwedel kommen in Nordamerika von subtropischen bis in subarktischen Gebieten, vom Flachland bis in die Berge vor. Entsprechend muss man sich auf die jeweiligen Umstände vorbereiten. Grundsätzlich kann man als Basis dasselbe Gewehr, einen Rucksack und ein Fernglas einplanen, allerdings muss man sich in Sachen Kleidung und Schuhe spezieller vorbereiten. Und auch die Wahl des Outfitters sollte wohl geplant sein.
Text: Kelly Ross
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Fotos: Donald M. Jones, Kelly Ross
Spät am Abend eines unfreundlichen Novembertages, ich hatte gerade eine Gruppe Jäger zum Flughafen gebracht, schlug ich den Heimweg ein. Nur wenig Zeit blieb noch, dann wäre die Saison für Weißwedel beendet. Die paar ausstehenden Tage wollte ich deshalb zusammen mit meiner Frau auf der Jagd verbringen.
Im November bricht die Dunkelheit früh an, es war bereits tiefe Nacht, als ich auf den Highway auffuhr. Dicke Flocken, die von einem bitterkalten Nordwestwind fast horizontal über das Land geweht wurden, fegten durch die Lichtkegel meines alten Jeeps. Die gerade beendete Jagd war hart gewesen, die Temperaturen tief im Minusbereich und dazu hatte es oft ziemlich heftig geweht. Leider waren die Jäger auf diese Temperaturen nicht eingestellt und hatten auch nicht die passende Kleidung dabeigehabt. Das hatte die Jagd unnötig erschwert.
Zuhause angekommen kontrollierte ich die E-Mails und fand die Nachricht eines Freundes, der an diesem Tag einen Weißwedel erlegt hatte. Das angehängte Foto zeigte ihn gut gelaunt, wie er im T-Shirt hinter seinem Hirsch kniete. Er schrieb noch, dass er sich wirklich daran gewöhnen könne, so sommerlich gewandet Weißwedel in Arizona zu jagen. Ich blickte auf das Thermometer am Fenster. Draußen waren es minus 33 Grad …