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Wundersame Wandlung – Vom Kauen zum Hören

natur verstehen ohr
Ein Artikel aus Ausgabe 58

Text & Bilder Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel

 

Säugetiere (Mammalia) sind die einzige Gruppe der Wirbeltiere (Vertebrata), die drei Gehörknöchelchen besitzen. Deren Bezeichnungen, Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) kennt man auch im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Bezeichnungen leiten sich von der Gestalt und von der jeweiligen Funktion ab. Fragt man allerdings nach Funktion und evolutionärer Herkunft dieser Knochen, werden Auskünfte spärlicher. Dabei sind die Antworten auf beide Fragen überaus spannend.

Schall wird von der Ohrmuschel aufgefangen und über den äußeren Gehörgang bis zum Trommelfell (Membrana tympani) geleitet. Je nach Schalldruck wird das Trommelfell mehr oder weniger stark eingedrückt. Hinter dem Trommelfell beginnt das Mittelohr, in dem die miteinander gelenkig verbundenen Gehörknöchelchen in charakteristischer Form angeordnet sind. Sie verstärken wie ein Getriebe den Schalldruck. Der Hammer sitzt direkt am Trommelfell. Amboss und Steigbügel folgen. Der Steigbügel liegt auf einer von einem elastischen Häutchen verschlossenen Öffnung zum Innenohr, dem ovalen Fenster. Druck auf das Trommelfell durch Schallwellen wird so zum ovalen Fenster an die Gehörschnecke (Cochlea) des Mittelohrs geleitet.

Die Cochlea besteht aus einem mit Lymphe gefüllten Gang, der die Hörschnecke hinauf (Scala vestibuli) und wieder hinunter (Scala tympani) zieht. Die Scala tympani grenzt mit einem elastischen Häutchen wieder ans Mittelohr. Diese Stelle wird als rundes Fenster bezeichnet. Drückt der Steigbügel das ovale Fenster ein, wird die Lymphe dahinter durch die beiden langen Gänge in der Cochlea in Richtung rundes Fenster verschoben. Das runde Fenster beult sich dabei in Richtung Innenohr aus. Der elastische Verschluss an beiden Seiten der Cochlea (ovales und...

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