Es ist schon erstaunlich, wie etwas, das noch nicht einmal jeder gesehen hat, polarisieren kann. So geschehen vor dem Launch der neuen Mauser M 18 Ende Januar. Von Ablehnung – „Billiger Ami-Verschnitt!“ – bis zu Anerkennung – „Endlich zahlen sich moderne Fertigungsmethoden auch beim Kunden aus!“ – war alles zu hören. Zeit also, sich die neue Mauser M 18 einmal genau anzusehen.
Text und Fotos: Peter Kersten
Kalt gehämmerter Lauf, was Gefügeverdichtung und Präzision verspricht sowie Verschleiß verringert in einer Ganzstahlkonstruktion, die nicht die vielen, heute einfach zu teuer zu bezahlenden Radien des Mauser 98er Systems aufweist, sondern kühle, gerade Linien zeigt und Radien nur dort hat, wo Winkel zwingend gebrochen werden müssen, um das Design zu wahren. Ein Kunststoffschaft, in dem angenehm anzufühlende Griffeinlagen und ein cleveres Fach im Kolben klarmachen, dass hier nachgedacht wurde. Das System, im Finish etwas matter als der Lauf, ist eine Waffe für den täglichen Gebrauch, eine Waffe für den Panzerglas-Waffenschrank ist die M 18 sicher nicht. Ob es mal dazu kommt, sie als „die Achtzehner“ zu bezeichnen und sie somit in eine Reihe mit dem Achtundneunziger zu stellen, mag bezweifelt werden, diese Ehre ist der Mauser 66 schließlich auch nicht zuteil geworden.
Ein Plastikmagazin, herausnehmbar. Steyr macht das schon seit Menschengedenken und war noch nie in der Kritik dafür, funktionieren muss es halt. Und das tut es bei der Testwaffe im Kaliber .308 Winchester.
Der Repetierer ist ausgewogen, weder vorderlastig noch schaftbeschwert, zusätzlich ein Gewicht einzubringen ist unnötig, die weise Beschränkung bei der Auswahl des Laufdurchmessers trägt hier Früchte. Der Abzug steht leicht, kurz und trocken, vermittelt aber trotzdem den sicherheitsrelevanten Widerstand, ...