Gummistiefel, Flinte, Hunde, ein paar Patronen und ein großes Revier mit reichlich Schnepfen und Bekassinen. Dazu noch urtümliche irische Jäger, für die die Flintenjagd das Größte ist. Das sind die Zutaten für ein paar Tage herrlichen Jagens. Es ist angerichtet, es gibt feinste irische Flintenjagd.
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Bernd Kamphuis, Sven-Erik Arndt, John Mangan
„Los geht’s!“, sagt Conor, der irische Jagdführer. „Du stellst dich an die Ecke, Heribert geht auf die Schneise in der Mitte. Ich gehe mit den Hunden durch, drehe eine Runde und wenn ich bei dir vorbeikomme, flügelst du vor.“ Schon bin ich aus dem Auto bugsiert und stehe vor einem zwei Hektar großen Fichtenwäldchen, durch dessen Mitte ein Bach fließt. Schnepfenland! Conor braust mit dem Auto davon, stellt es am Straßenrand ab und legt seinen zwei Springer Spaniels die Warnhalsungen an. Als ich um die Ecke biege, sehe ich noch, wie Heribert sich in die Dickung einschiebt.
Conor ist kein Freund langer Einweisungen, er drückt auf die Tube. Also beeile ich mich, um schnell genug an die annoncierte Ecke des Wäldchens zu kommen und suche mir einen geeigneten Platz. Kaum dass ich die Flinte gestopft habe, katapultiert sich eine Schnepfe aus dem Bestand und fliegt mir schaukelnd entgegen. Erster Schuss vorbei, den zweiten weiter vorgehalten und der Vogel mit dem langen Gesicht kippt ins Gras. Als ich nachlade, stößt die zweite Schnepfe aus dem Bestand und empfiehlt sich zur anderen Seite. Dann knallt es bei Heribert, zweimal, dreimal. Schnepfen sind also da, denn je nach Großwetterlage unterscheidet sich das Vorkommen. Dabei muss man aber relativierend sagen, dass es ohnehin viele Lagerschnepfen gibt. An einem guten Tag kann man pro Jäger durchaus zehn Schnepfen erbeuten. Besonders gute Schützen haben auch schon me...