Einen Eland jagt man auf der Fährte. Alles andere ist Zufall – und nur ein Bruchteil dessen, was diese Wildart so einzigartig macht. Im nordöstlichen Teil Namibias ist der Busch dicht und dort sind die großen Antilopen zuhause. Wenn man sie in einem besonders guten Gebiet mit herausragenden Jägern und Fährtenlesern bejagen darf, dann geht es kaum besser. Von einer Reise mit echten Freunden, Teamgeist und unvergesslichen Momenten im Dickbusch.
Text: Frank Wiemer
Fotos: Frank Wiemer, Adobe Stock
Das Gewitter kommt von allen Seiten und wir stehen an einem Sandweg zu einer Besprechung der Lage. Nach kurzer Diskussion zwischen den beiden Berufsjägern sagt Ronnie zu mir: „Frank, die laufen jetzt, das ist wie Marathon und ich habe Verständnis dafür, wenn Du jetzt beim Wagen bleibst.“ Das kommt für mich, nach allem was ich bisher auf den ca. 15 Kilometern Nachsuche hinter dem alten Elandbullen erlebt habe, nicht in Frage und so rennen ein Berufsjäger, ein Fährtenleser und ich los.
Ich war schon oft in Namibia und trotzdem hat dieses Land immer etwas Neues zu bieten. Mich hat schon immer eine Elandjagd interessiert und mit Ronnie Rowland hatte ich auch den richtigen Ansprechpartner. Die Jagdgruppe sollte aus meinem Bruder, meinem Vater und einem guten Freund bestehen. Wie so oft bei vier Personen ist das Zeitfenster, wo jeder Zeit hat, nicht sehr groß, sodass wir uns lediglich auf eine zehntägige Reise verständigen konnten. Jeder hatte im Vorfeld klare Vorstellungen von den Wildarten, die es zu bejagen galt, und so war das Ziel eine Antilopenjagd im Buschmannland. Ronnie hat in einigen Abenden der Vorbereitung klargemacht, dass man für ein Eland auf der Pirsch mindestens sieben Tage einrechnen sollte und somit standen neben anderen Wildarten für mich und meinen Vater zumindest zwei ...