Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

Natur verstehen! Vom Pottwal und den Herren Boyle und Mariotte

natur verstehen
Ein Artikel aus Ausgabe 51

Text Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel

Foto Adobe Stock (seb2583)

 

Bei Boyle-Mariotte erinnert man sich dunkel an den Physikunterricht während der Schulzeit. Es ging um das Gesetz zum Verhalten von Gasen, das der Ire Robert Boyle und der Franzose Edme Mariotte um die Mitte des 17. Jahrhunderts unabhängig voneinander formulierten. Es beschreibt Änderungen der Menge eines Gases mit einer bestimmten Anzahl von Teilchen, wenn dessen Druck oder Volumen bei konstanter Temperatur variiert werden. Boyle und Mariotte stellten fest, dass das Produkt aus Druck und Volumen bei solchen sog. isothermen Zustandsänderungen konstant bleibt. Vereinfacht heißt das: Steigt der Druck, wird das Gasvolumen kleiner oder andersherum, sinkt der Druck, wird das Volumen größer. Unser Physiklehrer hat uns damals aber nicht an einem wirklich prägnanten Beispiel die Bedeutung dieses Gesetzes vor Augen geführt. Deshalb jetzt hier ein wenig Nachholunterricht.

Pottwale bevorzugen große Tintenfische als Beute. Die leben allerdings meist in Tiefen ab 400 Metern oder sogar noch tiefer, weshalb die Wale zum Beutefang dort hinuntertauchen müssen. Gesichert ist, dass sie dabei bis auf 3 000 Meter Tiefe gehen und bis zu zwei Stunden tauchen können. Die durchschnittliche Tauchzeit liegt bei 45 Minuten. Die Rekordtiefe beim Freitauchen eines Menschen liegt bei knapp über 250 Metern. Auf über 24 Minuten steht der Rekord beim Luftanhalten eines Menschen unter Wasser, allerdings ohne dabei abzutauchen.

Bekanntlich sind Wale Säugetiere, besitzen demnach als Atemorgane Lungen wie wir Menschen. Wie schaffen sie es, so tief zu tauchen, ohne dass die Lunge so stark komprimiert wird, bis sie platzt, und wieso können sie bis zu zwei Stunden tauchen ohne zu atmen?

Die erste Frage ist leicht zu beantworten. Sie lassen beim Abtauche...

Sie haben schon ein Abo? Jetzt anmelden ›
Sofort weiterlesen?
Jetzt Abo abschließen
... und sofort Zugang zu allen Ausgaben erhalten
PRINT Abo
PRINT Abo 85,00 € / jährlich
Erhalten Sie vier mal im Jahr eine hochwertige Ausgabe der Jagdzeit!
Mehr Erfahren
Beliebteste Option
PLUS Abo
PLUS Abo 85,00 € / jährlich
Sparen Sie 30%! Sie erhalten vier Jagdzeit Ausgaben im Jahr plus unbeschränkten Zugang zu allen Artikel in digitaler Form.
Mehr Erfahren
DIGITAL Abo
DIGITAL Abo 6,90 € / pro Monat
Erhalten Sie unbeschränkten Zugang zu allen digitalen Ausgaben – 7 Tage kostenlos testen!
Mehr Erfahren

Weitere relevante Artikel

Natur verstehen – Warum ist Sus scrofa so erfolgreich?

natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Die Säugetiergruppe Cetartiodactyla, zu der das Wildschwein (Sus scrofa) gehört, umfasst die Paarhufer (Artiodactyla) und Wale (Cetacea). So seltsam es klingt, molekulargenetische und anatomische Merkmale beweisen, Huftiere und Wale sind im Laufe der Evolution aus einer gemeinsamen Vorfahrenart e...

Natur verstehen! Warum können Eisbären keine Pinguine fressen?

arktis eisbär natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Ursus maritimus, der Eisbär, kommt nur in der Arktis vor, obwohl er in der Antarktis sicher ebenso gut leben könnte. Pinguine sind mit einer Ausnahme (Galapagos-Pinguin Spheniscus mendiculus) nur auf der Südhemisphäre heimisch. Warum ist das so?Der Lebensraum einer Art (Habitat) mit all seinen bi...

Natur verstehen! Warzenschweine – Afrikanische Schweinepest

afrikanische schweinepest warzenschwein natur verstehen
Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel | 4 Min. Lesezeit
Text & Fotos: Prof. Hans-Dieter PfannenstielDie Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung. Das Asfivirus kommt in Warzenschweinen (Phacochoerus africanus) und Buschschweinen (Potamochoerus larvatus) vor, die südlich der Sahara verbreitet sind. Häufiger Überträger ist die Lederzecke...