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Rehe im Klimawandel

natur verstehen
Ein Artikel aus Ausgabe 64

Text Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel
Bilder Eike Mross, Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel

 

Unsere Erde ist vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstanden. Seitdem hat sie sich ständig verändert. Sowohl Pflanzen als auch Tiere müssen sich folglich an immer neue Umweltbedingungen anpassen. Evolutive Anpassungen hängen von spontanen, ungerichteten Veränderungen von Genen ab (Mutationen). Haben Mutationen eine bessere Anpassung der betreffenden Individuen an die jeweils herrschenden äußeren Umstände oder auch eine Verbesserung der Konkurrenz zu anderen Arten zur Folge, werden sich diese neuen Anpassungen in Populationen durchsetzen (Selektion).

 

Auch Rehwild ist vom Klimawandel betroffen. In einem französischen Versuchsrevier hat man herausgefunden, dass die Überlebensfähigkeit von Kitzen abgenommen hat. 

 

Wenn Umweltbedingungen sich so rasch ändern, dass die Evolution mit Mutation und Selektion nicht hinterherkommt, dann kann das dramatische Folgen für Tier- und Pflanzenarten haben. Man denke z. B. an den Einschlag eines riesigen Meteoriten, der vor circa 66 Millionen Jahren im Norden der Halbinsel Yucatan einen noch heute erhaltenen Krater von 180 Kilometer Durchmesser hinterlassen hat. Die dadurch ausgelösten Veränderungen hatten das Aussterben beispielsweise der meisten Dinosaurier und einer großen Zahl weiterer Tier- und Pflanzenarten zur Folge. Erst einige Millionen Jahre später hatte sich eine Vielzahl neuer Arten entwickelt, die an die neuen Bedingungen angepasst waren.

Bevor wir auf den Zusammenhang mit unseren Rehen eingehen, muss noch ein kurzer Seitenblick auf die sogenannte Phänologie geworfen werden. Mit diesem Begriff sind die jahreszyklischen und an die jeweiligen klimatischen Verhältnisse angepassten Veränderungen im Leben von Pflanzen und Tieren gemeint. Die einzelnen P...

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