Von 1961 bis 2002 dezimierten Bürgerkriege die Wildbestände in Angola. Seitdem hat es die Regierung versäumt, in dem Riesenland (1,25 Millionen Quadratkilometer) irgendeine funktionierende Form von Wildmanagement und Naturschutz einzuführen.
Text Rolf D. Baldus
Fotos Archiv, Adobe Stock (Domingo Sáez)
Hinzu kam, dass die Politik die ungeregelte Nutzung der Wildtiere durch die ländliche Bevölkerung zu deren Überleben dulden musste. Dies hat sich jedoch inzwischen zu einer landesweiten kommerziellen Wilderei entwickelt. Die Ressourcen zur Eindämmung sind begrenzt. Die wenigen Wildhüter können wenig ausrichten. Nationalparks stehen oft nur auf dem Papier und funktionieren nicht.

Wie Brian J. Huntley, der in den 1970er Jahren als Biologe in den Nationalparks arbeitete, in einem Buch über den „Aufstieg und Fall eines afrikanischen Edens“ (Wildlife at War, Pretoria 2017) schreibt, haben schrankenlose Korruption, Arroganz der Herrschenden und völlige administrative Inkompetenz es verhindert, dass die Wildbestände sich erholen konnten. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, zitiert der Autor jedoch ein auch in Angola beliebtes Sprichwort und hält einen Neubeginn für möglich. Nun ist ein Silberstreif am Horizont aufgetaucht: Am 1. August wurde mit einem Festakt des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft die seit Jahrzehnten verbotene Jagd neu eröffnet.
Die Hindernisse, die es dabei zu überwinden gilt, erscheinen fast unüberwindbar. „Die Regierung ist sich gar nicht im Klaren darüber, dass sie in einem tiefen Tal vor einem Berg an Problemen steht“, sagte ...