In vielen Ländern Afrikas ist Wilderei ein immerwährendes Thema. Die illegale Fleischbeschaffung ist ein organisierter Wirtschaftszweig, Fleisch ist eine Währung. Dass man als rechtschaffener Gastjäger schnell und unverschuldet in echte Schwierigkeiten kommen kann, beschreibt der folgende Fall aus dem südlichen Afrika.
Zusammenstellung Dr. Frank B. Metzner
Fotos Naturschutzbehörde Botswana, Archiv
Disclaimer: Die Angaben und die (vertraulichen) Personalien des Berichterstatters wurden überprüft und presse-ethisch für glaubwürdig befunden. Bevor Sie sich in solche Situationen begeben, empfehlen wir die Konsultation einer juristischen Fachberatung. Zudem kommt es tatsächlich in den seltensten Fällen zu Begegnungen mit Wilderen, sodass hier nicht der Eindruck erweckt werden soll, es handele sich um einen gewöhnlichen Fall.
Die Redaktion kennt Berufsjäger Oliver seit vielen Jahren und gibt hier seinen Erfahrungsbericht wieder: „Kurz bevor Botswana seine Jagd in 2014 schloss, war ich in meinen vertrauten Gefilden unterwegs. Nachdem ich einige Monate lang Ruhe vor den sonst alltäglichen Wilderern hatte, fand ich in den vergangenen zwei Wochen verstärkt Anzeichen auf fremde Personen in meinem Jagdgebiet. Mehrfach entdeckte und entfernte ich Schlingen und einmal fand ich ein geschlingtes, verludertes Büffelkalb.
Wilderer sind so eine Sache in Afrika. Wenn sie ‚jagen‘, um sich oder ihre Familie zu ernähren, kann ich es noch teilweise verstehen, gerade wenn es auf ihrem – ehemaligen – Stammesgebiet ist. Was ich noch nie leiden konnte, war das kommerzielle Wildern, um Fleisch dann als ‚Bushmeat‘ zu verkaufen. Eine abscheuliche Barbarei, ausgelegt auf Masse. Getötet wird jedes Stück, dann grob geräuchert und auf den Märkten oder am Straßenrand verschachert. Egal von welchem Tier – von...