Seit über 100 Jahren steht der Name Mauser – speziell die Zahlenkombination 98 – für Zuverlässigkeit im höchsten Maße. Doch darauf ruhte man sich nie aus, sondern versuchte immer, auf der Höhe der Zeit zu sein, was in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten auch gut gelang.
Jagdzeit International verbrachte mehrere Tage im Werk, auf dem Schießstand und in Archiven, um Ihnen einen Abriss der Vergangenheit sowie den aktuellen Sachstand dieser deutschen Traditionsfirma zu präsentieren.
Text: Dr. Frank B. Metzner
Fotos: Dr. Frank B. Metzner, Archive in Oberndorf und US-Sammlervereinigung
Wenn man sich mit der Firma Mauser beschäftigt, dann lohnt es sich, ein wenig auszuholen. Beginnen wir also mit der Königlich Württembergischen Gewehrfabrik: Nach der Gründung der Stadt Oberndorf 1250 errichtet man 1264 das dortige Augustinerkloster, welches bis 1806 besteht. 1811 werden dort per Dekret bestehende Gewehrfabriken zusammengelegt. Es ist alles vorhanden, was man für den Betrieb benötigt: Das Klostergebäude samt Kirche bietet ausreichend Arbeitsfläche und Lagerraum, der Neckar liefert die Energie und der Schwarzwald den Rohstoff Holz, der für das Befeuern der Schmiedeöfen notwendig ist.
Unter den ersten Militärhandwerkern, die dort ihre Arbeit aufnehmen, ist auch der am 1. August 1792 geborene Franz Andreas Mauser, der als gelernter Schuster Lederscheiden für Säbel und Bajonette fertigt. Hauptsächlich werden in der Fabrik aber Schützengewehre mit gezogenen Läufen und eine Anzahl von Blankwaffen (sogar noch Kriegslanzen) gefertigt. Schon 1815 – mit beginnender Industrialisierung in Deutschland – stellen die 100 Beschäftigten 3.600 Gewehre, 106 Karabiner sowie 3.500 Infanterie- und Kavalleriesäbel her.
1819 heiratet der „Ouvrier und ...