Jagd ist verwurzelt in Traditionen, die teils Jahrhunderte zurückreichen. Traditionen sind Ausdruck von Handwerk und unserem Wirken. Den Erlegerbruch, den wir uns im deutschsprachigen Raum noch heute an den Hut stecken dürfen, wenn wir Beute gemacht haben, gibt es vermutlich noch viel länger, selbst in fernen Ländern des Südens. Kamen die erfolgreichen Jäger zurück, so wies ihn der lange und gut sichtbare Bruch als denjenigen aus, der am geschicktesten und entschlossensten gehandelt hatte. Somit galt ihm das Ansehen der anderen Dorfbewohner im besonderen Maße.
Wenn man heute von einer der großen Jagdmessen nach Hause fährt, dann hat man vielleicht einen anderen Eindruck. Zumindest erlebe ich es so. Denn da geht es überproportional häufig darum, wie man Technik bei der Jagd einsetzen kann. Um auch in der dunkelsten Nacht losziehen zu können, ausgestattet mit Vor- oder Nachsatzzieloptik sowie einem Spotter zum schnellen Finden des Wildes. Pardon, der Sauen. Denn es gilt ja, der Afrikanischen Schweinepest Herr zu werden. So zumindest lautet das Feigenblatt, das schützend vor den allzu grünen Schritt gehalten wird. Dabei wird die Technik des Nachts längst nicht mehr ausschließlich für Schwarzwild benutzt.
Es gab noch nie einen derart schnellen Grad neuer Technologiesierung in unserer Jagd – und er ist noch lange nicht vorbei, denn Menschen sind erfinderisch. Und dies bedingt, dass wir uns immer weiter von unseren Wurzeln entfernen. Uns davon entfernen, was die Jagd letztlich ausmacht. Aber es ist eben auch festzuhalten, dass Technik per se nicht schlecht ist. Es ist immer ihre Verwendung, es ist das, was der Mensch am Ende draus macht. Hoffen wir auf den gesunden Menschenverstand. Denn ansonsten sieht die Zukunft der Jagd ziemlich düster aus.
Ich wu...