Im Sambesi-Delta ziehen Büffel ihre Fährten. Alte Bullen und junge. Junggesellenherden und gemischte, mehrere Hundert Tiere starke Herden, über denen dutzende Kuhreiher kreisen. Wasser und dichtes Ried, aber auch Wälder und Palm-Savannen kennzeichnen ihren Lebensraum. Es ist vor allem für Büffeljäger ein Jagdgebiet der Extraklasse, ein Paradies Afrikas.
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Bernd Kamphuis, Michael Viljoen
Weit ragen die geschwungenen Hörner des älteren Bullen an seinem schweren Haupt vorbei. Der zweite Bulle ist deutlich jünger und schwächer. Sie ziehen spitz von uns weg. Jedes Mal, wenn der starke Bulle etwas mäandert, stoppen wir kurz, um durch die Gläser mehr von ihm zu sehen. Doch um ihn ansprechen zu können, müssen wir weiter aufschließen. Noch sind die beiden einen halben Kilometer vor uns, aber wir holen auf, da die gewichtigen Herren bummeln.
Der Morgen ist noch jung, aber die Temperaturen liegen jetzt, gegen Ende der Saison, schon deutlich über 30 Grad. Dabei haben wir Glück, denn es ist weniger heiß als in der Woche zuvor, als das Thermometer auf weit über 40 Grad geklettert war. Berufsjäger Sebastian Wicker führt meinen Cousin Bernd und mich. Sebastian ist der Outfitter des Jagdgebietes, der Coutada 14. Er ist in Afrika aufgewachsen, sein Vater hat in Mosambik mit der Jagd begonnen und der Filius führt sie fort. Sebastian ist ein ruhiger Mensch, besonnen, 36 Jahre alt, sehr erfahren mit Großwild, insbesondere Büffeln. Er ist tief verwurzelt mit der Region, mit dem Wild, der Natur und den Einheimischen. Ich habe ihn einige Male vor dieser ersten gemeinsamen Jagd auf Messen in Deutschland und Österreich gesprochen. Gute Bekannte wussten zudem nur Positives über ihn und sein Jagdgebiet zu berichten. So ist es schließlich dazu gekommen, dass wir im November ...