Schon einige Male hat es den Autor nach Tansania gezogen. 15 Jahre liegen zwischen der ersten und der jüngsten Jagd in diesem Land. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich einiges verändert. Insbesondere die massive Wilderei von Elefanten hat dem Ruf des exklusiven Jagdlandes geschadet. Wie sind die aktuellen Eindrücke aus dem Selous?
Text und Fotos: Carl Erker
Lange schon wollte ich zurück in den Süden Tansanias – in den Selous! Viele gute, aber auch eine schmerzhafte Erinnerung hatte ich an das legendäre Wildreservat und das angrenzende Kilomberotal.
Im Jahr 2005 brach ich mir im Busch die Schulter und musste in das St.-Francis-Krankenhaus nach Ifakara. Das Einzige, was es meiner Meinung nach mit einem Krankenhaus gemein hatte, war, dass dort Kranke hausten. Das Röntgengerät war gefühlt aus den Zeiten Marie Curies und das hervorgebrachte Blatt ähnelte mehr einer ausgeschütteten Hühnersuppe auf Pauspapier als einem Röntgenbild. Wie dem auch sei, Morphium und ein paar Bier halfen zumindest, den zusätzlich über acht Stunden ausgekugelten Arm wieder einigermaßen in Position zu bringen und den ersten Schmerz zu lindern.
Bei dieser Jagd im Block Kilombero Süd mit Berufsjäger Ryan Shallom traf ich Peter Dafner, den stets gut gelaunten Berufsjäger, der aus Bayern stammt und schon lange in Tansania und anderen afrikanischen Ländern arbeitet. Sein damaliger (und heutiger) Leitspruch „Happy days!“, was in seinem Sinne so viel wie „Alles gut!“ bedeutet, blieb mir über die Jahre im Gedächtnis.