Eine laute Brunft, reife Hirsche, spannendes Jagen. Der junge Jäger und Forstmann Jerome Metz hat sich seinen Traum erfüllt, hat in einem tollen Revier mit freundlichen und fähigen Förstern grandioses Waidwerk erlebt.
Text: Jerome Metz
Fotos: Jerome Metz, Erich Marek
„Sie haben ihr Ziel erreicht“, tönt es blechern aus dem Navigationsgerät, als wir nach reibungsloser Fahrt gegen Mittag des 16. September das am Rande des verschlafenen Dorfes Lubienia gelegene Jagdhaus im Herzen der südwestpolnischen Woiwodschaft Oppeln erreichen. Wir, das sind ein vom Brunfthirschbazillus infizierter Forststudent und sein jagdlicher Ziehvater Rudi, der ebenfalls alljährlich von akutem Hirschfieber befallen wird, wenn die Hohe Zeit des Rotwildes naht. Mit jedem Tag, der seit der Buchung verstrichen war, wuchs unsere Vorfreude auf die Reise. Schon als Dreikäsehoch habe ich Rudi fast täglich ins Revier begleitet, was die Passion für Wald und Wild in mir geweckt hat. Jetzt endlich war es so weit. Der Abschluss meines Studiums war ein willkommener Anlass, den schon so lange gehegten Plan von einer gemeinsamen Hirschjagd in die Tat umzusetzen. Eine knappe Woche lang wollten wir in den ausgedehnten Wäldern dieser abwechslungsreichen Landschaft jagen und dem Alltag entfliehen. Nach reiflicher Überlegung und ausführlichen Gesprächen mit dem Vermittler unserer Wahl fiel die Entscheidung ganz bewusst auf das 16 000 Hektar große staatliche Oberforstamt Kup. Die Geweihgewichte jagdbarer Rothirsche liegen in dieser Region unseres östlichen Nachbarlandes in den meisten Fällen zwischen vier und sechs Kilogramm, was auch dem weniger solventen Jäger die Möglichkeit bietet, sich den Traum von einer Jagd auf den König des Waldes zu erf...