In vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre ziehen Elche ihre Fährten. Das östlichste Vorkommen der Europäischen Elche erstreckt sich bis zum Ural – und dort findet man nicht nur starke Schaufler, sondern auch wunderschöne Reviere und freundliche Menschen.
Text und Fotos: Bernd Kamphuis
Wir fahren schaukelnd durch ein steiniges Bachbett und ich kralle mich an den seitlichen Haltegriffen des ATV fest, das immer wieder ruckartig und bedenklich weit zur Seite kippt. Aber eben nur kippt und nicht fällt. Georgi, Sohn des Revierinhabers und bei dieser Reise zeitweise mein Jagdführer, steuert an den schwierigen Stellen im Stehen, um sein Gewicht schnell und weit nach außen verlagern zu können. Ich versuche hauptsächlich, nicht abgeworfen zu werden. Aber Georgi ist ein Kenner dieser Fahrzeuge und des Terrains, ein Profi. Sein halbautomatisches Gewehr trägt er vor der Brust, damit es mir nicht ins Gesicht schlägt.
Als wir heute am frühen Nachmittag vom Hauptcamp gestartet sind, geschieht dies unter protestierendem Gekläffe all der Hunde, die auf vier Zwinger verteilt sind, und die wir heute nicht mit raus nehmen. Bald rattern unter den ATV-Rädern die Bohlen einer schmalen Holzbrücke, an deren hinterem Ende eine Metallstange quer in Kopfhöhe hängt und den selben deformieren würde, zöge man ihn nicht rechtzeitig ein, – und dann liegen die letzten Zeichen der Zivilisation endlich hinter uns. Wir lassen einen See links liegen, fahren durch einen wenige Meter breiten, gurgelnden Bach, um dann in den Wald einzutauchen. In diesem Teil des Reviers gibt es keine Straßen, nur schmale, reifenbreite Fahrwege. Aber oft sind diese Wege alles andere als eben, sie führen durch Bachläufe, die halb trocken, aber voller großer Steine sind und die ihre Passage zu einem einzigen Gerutsche und Gebuckele...