Der Name dieser kleinsten aller Drehhornantilopen steht für anspruchsvolle Pirschjagd. Immergrüne Galeriewälder, dichte Gras- und Dornenverhaue bieten den grau-braunen Tieren hervorragende Deckung und oft bleibt dem Jäger nur ein Wimpernschlag lang Zeit zum Ansprechen und für den Schuss auf kurze Entfernung. „Bushbuck – The little big Buck“, wie Peter Flack sein Buch über Buschböcke betitelte, übt auf manche Jäger eine geradezu magische Anziehungskraft aus.
Text: Felix Wilmes
Fotos: Felix Wilmes und Okapia
Erstmalig wahrgenommen habe ich die hübsch gepunktete Antilope in Südafrika. In einem alten Lagerraum waren mir zwei eingestaubte Kopf-Schulter-Präparate aufgefallen: große, klug wirkende Seher, der doppelte weiße Kehlfleck über einem dunklen, häufig haarlosen Träger und eher kräftige Schläuche, die nach zweifacher Drehung in alabasterfarbenen Spitzen gipfeln. Fantastisch! Wenn auch nicht für jedermann: André, ein guter Freund aus Johannesburg, kann meine Passion für die Buschbockjagd nicht teilen. André ist ein Impala-Mann. Sein Buschbock ist ihm vor vielen Jahren in den Schoß gefallen; mühelos, unspektakulär die Jagd. So läuft es fast immer: die einen bekommen ihren Soma (Shona für Buschbock) geschenkt, die anderen müssen hart dafür arbeiten.
2006 konnte ich das nächtliche heisere „Bellen“ der schönen Antilopen noch nicht deuten, bis der mittlerweile verstorbene Tracker Joseph Ndou mir die Augen öffnete. Leider endete mein Aufenthalt in Afrika wenig später. Als ich...