Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

DR Kongo: Sechs Ranger in Afrikas gefährlichstem Nationalpark ermordet

11.01.2021, 17:44 | Meldungen

Sechs Ranger im Alter zwischen 25 und 30 Jahren wurden vergangenen Sonntag während einer Patrouille im Virunga Nationalpark aus einem Hinterhalt erschossen. Weitere wurden verletzt. 

Der 780.000 Hektar große Park hat damit seinen Ruf als gefährlichstes Wildschutzgebiet des Kontinents wieder einmal bestätigt. Er liegt in der unsicheren Nordkivu-Provinz im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Rebellen, Banditen und bewaffnete Milizen terrorisieren dort seit Jahrzehnten die Bevölkerung. Sie haben 200 Wildhüter in den vergangenen zwanzig Jahren ermordet. Auch der neuerliche Überfall wurde wieder einmal den Mai-Mai-Rebellen zugerechnet. Sie bewegen sich frei im Park, nutzen ihn für Wilderei, monopolisieren die illegale Gewinnung von Holzkohle und erpressen Schutzgelder.

2018 war der Nationalpark ein halbes Jahr für den Besucherverkehr geschlossen worden, nachdem die Mai-Mai-Miliz Touristen überfallen und vorübergehend entführt hatte. Nach einer Lösegeldzahlung wurden die beiden Briten wieder freigelassen.

Die Zahl der Wildhüter im Park beträgt 700. Ihr für örtliche Verhältnisse relativ hohes Gehalt von 250 US-Dollar im Monat ist offenbar ausreichender Anreiz, dort trotz der bestehenden Gefahren zu arbeiten. Finanziert wird das Schutzgebiet von privaten Geldgebern, Nichtregierungsorganisationen und der EU.

Chef der Parkverwaltung ist seit 2008 Emmanuel de Merode (50), ein belgischer Adeliger. Vor sechs Jahren überfielen ihn unbekannte Täter und schossen ihm fünfmal in die Brust. Der 1925 von der belgischen Kolonialverwaltung gegründete Park ist vor allem für seine Waldelefanten, Okapis und Berggorillas berühmt. Im Laufe der verschiedenen Bürgerkriege war die Zahl der Menschenaffen auf 300 gesunken. Inzwischen sind es wieder über 1.000. rdb

www.virunga.org

Weitere interessante Artikel

TANSANIA – Ingenieur und Großwildjäger: Wer war Franz Stiegler?

tansania
Dr. Rolf D. Baldus & Günter Kraus | 3 Min. Lesezeit
Ein Staudamm und ein Kraftwerk werden an der „Stiegler’s Gorge“ gebaut. Auf Deutsch heißt sie die „Stiegler Schlucht“. Auf mehreren Kilometern zwängt sich hier der gewaltige Rufiji über Stromschnellen durch eine enge Schlucht. Wer eigentlich der Namensgeber war, lag bisher im Dunklen. Er sei Schw...

POLEN - Polen statt Ungarn: Märchenhafte Masuren

brunft polen rotwild
Eike Mross | 12 Min. Lesezeit
Rotwildbrunft 2020 lautete der Plan! Doch als plötzlich Ungarn die Grenzen dicht machte, war guter Rat teuer. Kurzerhand wurde umgeplant und es ging in ein wunderbares Revier nach Masuren. Lange war die Reise vorbereitet und gebucht, die Jagdreise nach Ungarn. Etwa zehn Tage vor Reisebeginn schlo...

DEUTSCHLAND – Im Test: Blaser Bockdrilling BD 14, Aller guten Dinge sind drei

blaser drilling waffentest
Peter Kersten | 8 Min. Lesezeit
Sprichwörter müssen einprägsam sein, nicht unbedingt logisch, denn was daran schön war, dass man nach dreimaligem Nichterscheinen vor Gericht (ahd. thing, ding) in Abwesenheit verurteilt werden konnte, haben wahrscheinlich selbst die alten Germanen nicht nachvollziehen können. In diesem Fall jedo...