Jäger und Sammler zu sein, heißt in diesem Fall, dass der Autor nicht zur Büchse greift, sondern sich ins Flugzeug setzt. Warum? Um von oben, meist im Tiefflug, Ausschau auf die wilden Küsten Alaskas zu halten. Denn dort finden sich nach dem Winter besondere Schätze. Eine Jagd der etwas anderen Art.
Text und Fotos: Hans Georg Schabel
Welches Jägerherz schlägt nicht schneller bei Visionen von wuchtigen Bären, vielendigen Karibus und Riesenelchen in grandioser, von Menschenhand unberührter Landschaft? Alleine der Gedanke an dieses Urwild verleiht den Träumen Flügeln. So ging es auch mir vor schon mehr als vierzig Jahren, als frisch gebackenem Forststudenten mit Vordiplom vom Schwarzwald, als ich mich in die Wildnis Nordamerikas locken ließ, um letztlich auf diesem weitläufigen Kontinent hängenzubleiben. Nach einem langen Jägerleben in vielen fantastischen Ecken der Welt hat sich zwar inzwischen mein Trophäenhunger etwas gelegt, ich bin aber trotzdem höchst anfällig geblieben für exotische Abenteuer, die Zivilisationsferne und Naturnähe mit der Jagd oder zumindest jagdverwandten Dimensionen verbinden.
Als sich mir unerwartet die Möglichkeit zu einem höchst ungewöhnlichen Unternehmen in einer selbst für Alaska sehr abgelegenen Ecke darbot, gab es kein Zögern. Dabei sollte zwar kein Blut flie...