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BRAUCHTUM RELOADED – Einblicke in die Jagdkultur der Jungsteinzeit

indonesien geschichte
Herwig Zahorka | 27 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 9

Hat eine animistische Weltanschauung unsere heutigen Jagdrituale geformt? Liegt hier der Ursprung des jagdlichen Brauchtums? Ein Blick in die urzeitliche Welt indonesischer Jäger zeigt großartige Parallelen in die heutige deutsche Jagdkultur – back to the roots!

Text und Fotos: Herwig Zahorka

 

Siberut – ein einsames Eiland abseits des Weltgeschehens

Siberut ist die größte der kleinen indonesischen Mentawai-Inseln. Diese liegen westlich von Sumatra, knapp südlich des Äquators. Die kleine Inselgruppe ist seit mindestens einer halben Million Jahre durch einen Tiefseegraben vom asiatischen Sockel getrennt. Dadurch hat sich hier eine auf der Welt einzigartige Vielfalt von endemischen Pflanzen und Tieren erhalten. Von allen auf der Insel bisher festgestellten Säugetierarten und -unterarten sind 68 % endemisch, das heißt, sie kommen nur hier vor. Vier Affenarten sind endemisch, bei der Pflanzenwelt liegt die Schätzzahl der endemischen Arten zwischen 5 und 15 % (WWF 1980). Ein schützenswertes, aber gefährdetes Natur- und Kulturparadies!

Auch die Mentawaier, die vor einigen tausend Jahren hier eingewandert sind, haben sich ihre steinzeitliche Weltanschauung und Kultur größtenteils bewahrt und damit auch eine ebenso alte Jagdkultur.

 

Die 5000 Jahre alte jungsteinzeitliche Kultur

Die beiden kere (Schamanen) Ailako and Sirekere gehen mit Pfeilköcher und Palmholzbogen zur Jagd. Um die pflanzliche Sehne zu schonen, wird der Bogen erst gespannt, wenn man nahe am Wild ist. Er liegt auf dem Pfeilköcher.

Die vorkeramische Kultur der Mentawaier wird auf ein Alter von 5000 Jahren geschätzt. Sie stammt aus der frühen Jungsteinzeit. Die Mentawaier sind sesshaft und leben in großen Sippen-Pfahlhäusern, uma genannt. Traditionell stehen diese einzeln im Tropenwald, weitab vom Nachbarn. Auch die Bewohn...

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