In Afrika sagt man spaßeshalber, dass es einen „Club der vom Leoparden zerfetzten Jäger“ gibt. Robin Hurt erzählt von seinem Erlebnis, als er von dieser Großkatzenart übel zugerichtet wurde. Jeder Jäger kann daraus lernen …
Text: Dr. Frank B. Metzner
Zusammenstellung und neue Bilder: Dr. Frank B. Metzner
Informationen und alte Bilder: Robin Hurt
Zeichnungen: Murray Grant
Leoparden haben mich schon immer fasziniert. Der Swahili-Name für diese Großkatze ist Chui, sie werden geschätzt und gefürchtet gleichzeitig, für ihren Mut, ihre Schnelligkeit und vor allem für ihre Tarnfähigkeit. Wenn sie verletzt sind, gibt es kein Tier in Afrika – mit Ausnahme des Dachses – das sich so zur Wehr setzt. Sie kann sich sprichwörtlich „hinter einem Grashalm verstecken“. Ich liebte es, ihnen in den hochgelegenen Regenwäldern des östlichen Afrikas nachzustellen, da wo es besonders schwer ist, diese Tiere aber auch außergewöhnliche Größen erreichen.
Das erste Mal sah ich einen Leo im Alter von fünf Jahren, als meine Großmutter einen in einer Schuss-Falle erlegte. Er hatte an die 50 Schafe getötet, was ihn den Zorn meiner Großmutter spüren ließ. Tot wurde er von den Farmarbeitern zu unserer Veranda gebracht, wo ich ihn mir genau ansah.
Mit zwölf Jahren erlegte ich meinen ersten Leoparden. Danach beobachtete ich diese Tiere bei jeder Gelegenheit, um mir ihre Bewegungen anzusehen, ihr Vorgehen anzueignen, ihre Jagdmethoden kennenzulernen. Ich liebe es, wie sie mit Stolz und Vorsicht jagen. Dennoch habe ich kein Problem, sie mit Klienten zu strecken, sie sind Teil des Ökosystems, töten selber, können sehr gefährlich sein und ihre Population muss in manchen Gegenden kontrolliert werden.