Mit dem Thema Geld ist es ja so eine Sache, vor allem aus deutscher Sicht. Über Geld redet man nicht, so hieß es – und heißt es oft heute noch. Bei einer Redaktionskonferenz vor vielen Jahren bekam ein damaliger Chefredakteur beinahe einen Tobsuchtsanfall, weil in einem Konkurrenzmagazin in einem Artikel zu lesen war, wie teuer so manches bei der Jagd tatsächlich ist. Das darf man doch nicht schreiben!, wütete er. Uups, da fühlte sich jemand ertappt und verraten – es war sehr lustig!
Nichts im Leben ist umsonst. Und dass Jagd kostet, ist klar. Aber die Spanne bei der Jagd ist immens. Von wenigen hundert Euro für einen Begehungsschein zuhause beim „Staat“ bis zu einer exklusiven Bergjagd, die deutlich im sechsstelligen Bereich liegt, reichen die Unterschiede. Aber der Betrag, den man zahlt, zu zahlen bereit oder fähig ist, hängt von vielen Dingen ab. Einkommen, Vermögen, Verlangen … Ist der Betrag X für eine schlechte Jagd, die zwar vor der Haustür liegt, aber über die man sich 365 Tage im Jahr ärgert, besser investiert als der gleiche Betrag für eine Jagdreise, die das gleiche kostet und bei der man eine richtig gute Zeit hat?
Letztlich lautet die Frage immer, wieviel es einem wert ist. Muss ich einen Büffel erlegen? Oder einen Maral? Oder einen Bock mit mehr als 500 Gramm und einen Hirsch mit mehr als zehn Kilo Geweihgewicht? Die Aufzählung ließe sich lange fortführen.
In dieser Ausgabe haben wir monetär komplett unterschiedliche Jagden abgebildet. Die eine günstig, die andere unfassbar teuer. Mit der Gemeinsamkeit, dass die jagenden Protagonisten jeweils eine gute Zeit hatten. Und ich glaube, dass es genau darum geht – eine gute Zeit zu haben. Erlebnisse zu schaffen. Ob für kleines oder großes Geld ist dabei unerheblich. Aber ehrlicherweise muss man er...