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Gedanken zur Rotwildjagd – Zuwachsträger?

rotwild gegen den strich
Ein Artikel aus Ausgabe 65

Text  Prof. Dr. Dr. habil. Sven Herzog
Bilder  Adobe Stock (jmw)

 

Nahezu jede Rotwild-Hegeschau enthält eine Manöverkritik des vergangenen Jagdjahres, und nahezu auf jeder Hegeschau wird es gebetsmühlenartig wiederholt: Man sei ja recht zufrieden mit diesem und jenem, doch es fehlen die alten Hirsche und bei den Zuwachsträgern müsse man intensiver eingreifen.

Da ist es wieder, dieses Wort. „Zuwachsträger“. Gemeint sind die Alttiere, welche oftmals nicht mit dem geplanten Anteil an der Strecke erlegt werden.

„Nun gut“, denkt sich da der kritische Beobachter, das mit den alten Hirschen stimmt durchaus, zumal der geringe Streckenanteil nicht daran liegt, dass niemand die alten Hirsche schießen will, sondern eher daran, dass sie nicht da sind. Aber warum ist es wichtig, die Vorgabe bei den Alttieren einzuhalten bzw. nicht zu unterschreiten?

Manche Jägerinnen und Jäger werden noch die alte Regel im Hinterkopf haben, dass für ein im Bejagungsplan vorgesehenes älteres Stück problemlos auch ein jüngeres Stück erlegt werden kann. Statt eines Alttieres also etwa ein Schmaltier oder ein weibliches Kalb.

Warum soll das also nicht mehr gelten? Und was hat das alles mit „Zuwachsträgern“ zu tun?

Viele denken jetzt spontan an das Schwarzwild. Da war doch was: während eine Frischlings- oder Überläuferbache allenfalls eine Handvoll Frischlinge zur Welt bringt, frischt die alte Leitbache schon mal ein Dutzend. Und absolut gesehen überleben davon sicher auch mehr bis ins reproduktive Alter. Folglich sind beim Schwarzwild die älteren Bachen die „Zuwachsträger“. So weit, so logisch.

Das alles ist allerdings nur die halbe Wahrheit und trifft zu, solange wir das Individuum, also die jeweils einzelne Bache betrachten. Blicken wir auf den gesamten Bestand, sieht das schon wieder anders aus. Auf jede alt...

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