Um in Kanada auf Staatsland der Fallenjagd nachzugehen, muss man eine sogenannte „Trapline“ haben, die einem das Recht einräumt, in einem bestimmten Gebiet auf definierte Wildarten – sogenannte „Furbearer“, zu deutsch Pelzträger – zu jagen. Professor Mark Boyce ist Fallenjäger, seit er ein Junge war. Warum und wie er auch heute noch mit Fallen jagt, das verrät er in den folgenden Zeilen.
Interview und Fotos: Prof. Hans G. Schabel
Übersetzung: Bernd Kamphuis
Jagdzeit: Wo und seit wann bist du Fallenjäger?
Mark Boyce: Ich habe meine registrierte Trapline in der Area 538 in der Nähe von Nordegg im Norden von Alberta, Kanada. 2002 haben wir diese Trapline gekauft, seitdem fange ich dort jedes Jahr. Angefangen mit der Fallenjagd habe ich als 15-jähriger Junge in Iowa, wo ich 1965 meine erste Bisamratte gefangen habe.
Jagdzeit: Als Stadtbewohner und Professor, wahrscheinlich einer von ganz wenigen, wenn nicht der einzige mit eigener Trapline, ist es ja ziemlich ungewöhnlich, so zu jagen. Wieviel Arbeit bedeutet eine Trapline für dich?
Mark Boyce: Meine Fallenjagderfahrungen als Schuljunge haben mich stark geprägt. Ich war ganz gut darin und an den Abenden habe ich meine Beute abgebalgt und Felle für die Cousine meiner Mutter, LaVon Tostenson, die einen Pelzhandel betrieb, vorbereitet. LaVon hatte einen starken Einfluss auf mich und bestärkte mich darin, mich intensiv mit Wildbiologie zu beschäftigen.
Meine Trapline betreibe ich jeweils ab dem 1. November, wenn die Fang-Saison beginnt. Den Dezember durch fange ich und ende dann meistens Mitte Januar. Spätestens Ende Januar habe ich immer aufgehört, denn dann endet auch die Saison für Marder, Mink und andere Arten. Anfang November bin ich jed...