Im zweiten Teil der Schilderungen seiner jagdlichen Erlebnisse in Kenia nimmt uns der Autor mit zur Büffeljagd. Das ganze Land steht ihm offen, doch am häufigsten zieht es ihn in die Aberdare Mountains, wo er einige spannende Erlebnisse mit wehrhaftem Wild hatte.
Text & Fotos: Wolfgang Schenk
Wenn man in Kenia lebte und zu jagen anfing, war es der Traum eines jeden Jägers, einen Büffel zu erlegen. Aber man musste dazu eine Waffe im Kaliber .375 oder stärker haben und man musste von einem erfahrenen Jäger begleitet werden.
Doch dazu kam es bei mir nicht. Weihnachten 1966 fuhr ich allein in die Aberdare Mountains, in meinen geliebten Block 80, um dort über die Feiertage allein zu jagen. Auf circa 2.700 Meter Höhe, dem höchsten Punkt des Karameno Tracks, der hufeisenförmig das Jagdgebiet durchzog, stand eine kleine Hütte, die Campi ya Faro, Nashorncamp, hieß. Bis dorthin schaffte ich es mit meinem VW-Käfer und richtete mich in der einfachen Hütte für die nächsten Tage ein.
In den höheren Regionen des Jagdgebietes gab es große freie Flächen, besonders in den Tälern, wo man wunderbar pirschen konnte. Buschbock und Büffel bekam man am häufigsten zu sehen, aber auch Kronenducker, Riesenwaldschweine, Elenantilopen und Wasserböcke konnte ich auf den freien Flächen beobachten.
Eines Morgens pirschte ich am Waldrand entlang, als ich einen Büffelbullen mir entgegenziehen sah. Ich setzte mich hin, um ihn zu beobachten, denn ich hatte keine Büffellizenz. Dann bemerkte ich, dass der alte Bulle einen Hinterlauf schonte. Er setzte ihn immer nur kurz auf, um dann den anderen Hinterlauf schnell nach vorne zu ziehen. Sofort ging es mir durch den Kopf, den kranken Büffel von seinen Leiden zu erlösen und so meinen ersten Büffel zu erlegen. Doch ich hatte nur ...