In den vergangenen Jahren herrschte eine gewisse Verunsicherung, wenn es um das Thema Jagen in Simbabwe ging. Zwar gab es nicht einen Zwischenfall, der ausländische Jäger betroffen hätte, aber die politische Unruhe ließ das Vertrauen schwinden. Und mit der aggressiven Politik der letzten Dekade und der damit einhergehenden Enteignung vieler „weißer“ Farmen sind die Wildbestände in manchen Landesteilen stark zurückgegangen. Jagdzeit International hat den Berufsjäger und Naturschützer Ian Rutledge zum Thema befragt.
Interview: Bernd Kamphuis
Jagdzeit International: Schenkt man der deutschen Presse Glauben, dann ist Simbabwe ein Land, in dem seit gut einem Jahrzehnt der Horror herrscht. Seit Ende 2008 hat sich die Lage verändert, Robert Mugabe regiert nicht mehr allein, teilt sich die Macht mit Morgan Tsvangirai. Wie hat sich das Land seitdem verändert, wie sieht es mit der Jagd aus?
Ian Rutledge: Man tut Simbabwe unrecht, wenn man es als einseitig schlecht beschreibt. Insbesondere wenn man internationale Jagdgäste befragt, können diese fast immer von guten Jagden, die ethisch einwandfrei verlaufen sind, berichten. Trotz der allgemein schlechten Entwicklung Simbabwes. Der Januar 2009 war jedoch ein Wendepunkt. Die Gründung der GNU (Government of National Unity) und die Einführung des US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel haben viel bewirkt. Zwei der Grundsäulen eines jeden Landes, namentlich der Gesundheits- und der Bildungssektor, haben sich sehr gut entwickelt. Eine neue Verfassung wird gerade erstellt – und wir glauben, dass wir berechtigte Hoffnung haben, tatsächlich demokratischen Wahlen in naher Zukunft entgegenzublicken.
Nach einem aktuellen Bericht, der im „Standard“ (www.thestandard.co.zw) veröffentlicht wurde, sind von Simbabwe...