In freier Wildbahn auf heimisches, altes Wild zu pirschen, ist eine namibische Besonderheit. Gute, ehrliche und aktive Jagd: Es geht auf Oryx, Springbock und Kudu!
Text und Fotos: Malte Anselm Beyer
„Dididi …“ – 5:25 Uhr, der Wecker mahnt. Seit ein paar Wochen kämpfe ich mich frühmorgens aus dem Bett, um zu joggen. Seit, ja, seit nun endlich die Jagdreise gebucht ist. Lange geplant und mehrmals verschoben, aber dieses Jahr geht es zu Sigurd in die Kalahari. Auf Antilopen wie Oryx und Springbock wollen wir pirschen und deswegen will ich fit sein. Vor zehn Jahren traf ich Sigi das erste Mal – und er ist fit, das weiß ich. Zudem bietet das morgendliche Laufen entlang des Weihenstephaner Berges die Möglichkeit, zu reflektieren und die Reise vorzubereiten.
Weit wird zum Teil geschossen und so soll Freund Axel mir meine .375 H&H entsprechend laden. Ich schieße das Gewehr entsprechend auf 200 Meter Fleck ein. Dass dieses Kaliber nicht wirklich entwickelt wurde, um am Schießstand vom Tisch aus zu schießen, zeigt meine blaue Schulter nach über 20 Schuss. Mehrfach gehe ich auf den Schießstand, denn ich will auch mit der Waffe vertraut sein. Das letzte Mal hatte ich sie vor ein paar Jahren auf Elch in Schweden geführt. Und das Schussbild passt – an der Waffe wird es somit nicht liegen.
Meine Jacke soll auch noch eine Tasche für fünf Patronen aufgesetzt bekommen. Es ist immerhin erst Frühjahr in Namibia und somit wird es nicht zu heiß. Und gegen die unwirtlichen Pflanzen mit all ihren Dornen soll sie auch Schutz bieten. Die neuen Wüstenstiefel will ich auch noch das ein oder andere Mal anziehen und, und, und …
Natürlich habe ich etliches an Literatur verschlungen, Berichte gelesen und immer wieder die Bilder im Erongo-Verzeichnis für afrikanisches Jagdwild...