Die Schönheit der Rappenantilopen übt nicht nur auf unseren Autor einen besonderen Reiz aus. Er konnte sich vor einiger Zeit in quasi freier Jagd mit den Roosevelt Sables in Ostafrika befassen.
Text & Fotos Hans Schabel
Nach mehr als einem halben Jahrhundert der Kolonialherrschaft feierte Tansania in den frühen 1960er Jahren seine Uhuru (Freiheit). Zunächst durchlief das Land eine außerordentlich positive und optimistische Phase seiner Entwicklung, die aber nach Einführung von Präsident Nyereres Einparteiensystem (Chama cha Mapinduzi) ab 1977 zu bröckeln begann. Im selben Jahr kündigte Nyerere die zehnjährige Ostafrikanische Union mit Kenia und Uganda, womit er korrumpierende Einflüsse vom kapitalistischen Kenia auf sein sozialistisches System in Tansania auszuschalten gedachte. Nachdem bis dann touristische Geschäftsleute von Nairobi aus den spektakulären Norden des benachbarten Tansania skrupellos vermarktet hatten, kam diese Anmaßung nun zum Ende. Damit hoffte Tansania, aus den Naturschönheiten seiner bekanntesten Nationalparks Serengeti, Manyara, Tarangire und Kilimandscharo größeren Nutzen zu ziehen. Die erwünschte Sanierung der Staatsfinanzen diente wohl auch dazu, um den Wabenzi, also der führenden Klasse, den Sprung zum neuesten Modell eines Mercedes Benz zu erleichtern. Auch die Wiederbelebung des Jagdtourismus ein Jahr später verfolgte dasselbe Ziel, mehr Einkommen zu schaffen. Dieser hatte offiziell fünf Jahre still gelegen, was lediglich massiver Wilderei Vorschub geleistet hatte. Im selben Jahr fiel dann noch die ugandische Armee unter Idi Amin in die tansanianische Region Kagera ein, um diese zu annektieren. Obwohl Tansania diesen Angriff erfolgreich zurückwies, belastete dieser Kleinkrieg die ohnehin prekäre Finanzlage Tansanias, und verunsicherte Touris...