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TANSANIA – Wie zerstört man das größte Naturschutzgebiet Afrikas

selous tansania
Dr. Rolf D. Baldus | 8 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 45

Tansania, Selous

Text: Rolf D. Baldus
Fotos: Archiv Baldus

 

Tansania hält bislang alle neuen geografischen Informationen zum Reservat und dem Nationalpark unter Verschluss. Diese privat gefertigte Karte kann nur als Übersicht zu den neuen Grenzverläufen und den Stauseen dienen.

Das Selous-Wildreservat war mit über 50 000 Quadratkilometern Afrikas größtes Naturschutzgebiet. Seit 1982 bei der UNESCO als Natur-Welterbestätte registriert, gehörte es zu den wichtigsten Naturdenkmälern der Erde. In Afrika war es eines der führenden Jagdgebiete.

Trotz aller wirtschaftlichen Probleme haben Tansanias Regierungen den Schutz der Natur immer hochgehalten, obgleich es in der Praxis häufig haperte und die Wilderei oft ausuferte. Der Selous diente vor allem als Rückzugsgebiet für Elefanten. Wichtigste Einnahmequelle war die Jagd. Auch der Fototourismus expandierte in den vergangenen 25 Jahren. Ihm war der Norden des Reservats bis zum Rufiji-Fluss vorbehalten. Drei Viertel des Reservats wurden nachhaltig bejagt.

Präsident Kikwete erlaubte 2012 den Bau einer Uranmine im Südwesten des Reservats. Eigentlich geht das gar nicht in einer UN-Welterbestätte. Man versprach aber, das sei das letzte Großprojekt im Selous, und das UNESCO-Welterbekomitee schluckte die Kröte. Seit 2015 ist Präsident Magufuli im Amt. Er mutiert immer mehr zum Diktator und Staatssozialisten. Menschenrechte wie Wirtschaft sind im Steilflug nach unten. Als ehemaliger Minister für Straßen und Infrastruktur liebt er Großprojekte und hat für die Natur nichts übrig. 

 

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