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Afrika - Menschenfresser-Löwen und Zauberei am Rovuma

afrika literatur löwe
Dr. Rolf D. Baldus | 33 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 50

In diesem exklusiv übersetzten Abschnitt des Buches „Porini“ geht es um um das alte Afrika, um Aberglaube, Gefahr und einen Löwen, der als Menschenfresser sein Unwesen treibt. Doch ist es wirklich ein Löwe oder steckt mehr hinter dem „Untier“, das immer wieder und erbarmungslos zuschlägt?

 

Übersetzt und bearbeitet von Rolf D. Baldus

Fotos Archiv Baldus

 

Der Fluch des großen „Mchawi“

Lijonjo und sein Volk lebten in den 1930er Jahren südlich des Rovuma-Flusses in Portugiesisch-Ostafrika. Er war erblicher Häuptling des Stammes, und als Zauberer hatte sich sein Ruhm auf beiden Seiten des Flusses weit über die Grenzen seiner Clans hinaus ausgebreitet. Einige Jahre zuvor hatte sich einer seiner Neffen, Makochera, mit ihm gestritten und war dann nördlich des Flusses gezogen, gefolgt von der Hälfte des Stammes. Hier hatten sie sich unter britischer Herrschaft bequem niedergelassen. Lijonjo besuchte seinen Neffen von Zeit zu Zeit, und da er erkannte, dass es viele Vorteile mit sich bringt, auf dem Boden Tanganjikas zu leben, schlug er eines Tages vor, sich ihm anzuschließen. 

Makochera war einverstanden, bestand aber darauf, im Falle einer Wiedervereinigung Herrscher über den ganzen Stamm zu werden. Dies führte zu einem heftigen Streit. Makochera blieb unnachgiebig, und schließlich, in seiner Verzweiflung und Wut, drohte der alte Zauberer Lijonjo, Löwen zu schicken, um seinen Neffen und alle, die mit ihm lebten, zu töten. Makochera ließ sich nicht so leicht einschüchtern, also beriet er mit seinen Leuten und widersetzte sich dann. Er sagte Lijonjo, er solle sein Schlimmstes veranlassen. Nun erhob sich der alte Zauberer, rief den Geist seines Vaters an und bat ihn, in den Körper eines Löwen zu schlüpfen, seinen Neffen und alle um ihn herum zu töten und aufzufressen.

Jetzt herrschte auf...

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