Im folgenden Interview erhalten wir einen Blick auf eine recht spezielle Art zu jagen, nämlich mit Pfeil und Bogen im Gebirge. Der europäische Botschafter der Bogenjagd, Pedro Ampuero, plaudert dabei quasi aus dem Nähkästchen und gewährt tiefe Einblicke in seine Welt.
Das Interview führte Christian Heinz
Christian Heinz: Hallo Pedro. Zumindest in meiner Wahrnehmung ist es nahezu unmöglich, keine Notiz von dir zu nehmen, wenn es um das Thema Bergjagd und im Speziellen um die Bogenjagd geht – du bist der in Europa bekannteste zeitgenössische Vertreter dieser Jagdart. Deswegen ist es mir, der ich ebenfalls ein leidenschaftlicher Bogenjäger bin, ein besonderes Vergnügen, den Jagdzeit-Lesern deine Person etwas näher bringen zu dürfen.
Pedro Ampuero: Danke Christian für die netten Worte! Ich glaube, dass ich einfach großes Glück im Leben hatte und es ein Geschenk ist, auf diese Weise meinen Lebensunterhalt zu verdienen, mit jeder Menge Jagdmöglichkeiten. Ich bin ein einfacher Bogenjäger, verbringe viel Zeit damit, zu tun, was ich wirklich liebe, da ist kein besonderer Verdienst dabei.
Du jagst sehr oft gemeinsam mit deinem Vater, er mit der Büchse und du mit dem Bogen. Wie kamst du eigentlich zur Bogenjagd, was beeinflusste dich auf diesem Weg und wo ist der Unterschied zwischen den anfänglichen Jagdausflügen mit deinem Vater und der Gegenwart?
Ich machte meine ersten Jagdversuche mit einem Bogen meines Vaters, als ich einen seiner alten Bögen fand. Er hatte immer einen Bogen, aber nach einer Verletzung in der Schulter, die er sich beim Sturz von einem Hundeschlitten am Nordpol zuzog, war er gezwungen den Bogen beiseite zu legen. Obwohl er nicht meh...