Grenzen hat Dr. Reinald von Meurers in seinem Leben oft überschritten, seien es psychische, physische oder kartographische. Ausgetretene Pfade waren nicht seine Bestimmung, Jagdvermittler auch nicht. Jagdzeit stellt nachfolgend den junggebliebenen Arzt, Auszüge seiner Bücher sowie seine jagdlichen Exkursionen vor.
Text Dr. Frank B. Metzner
Fotos Dr. Jan F. Eckert, Safariteam RvM, CH-Graphik, Archiv
Der jagende Doktor ist ein Pionier der selbstgeführten Auslandsjagd in den 1970ern und 80er Jahren, der einiges zu diesem Thema publizierte, Interessenverbände initiierte, hohe Eintragungen im Rowland Ward (Records of Big Game, African Trophies) erreichte, jagdliche Erfindungen setzte und in den vergangenen Jahren seine Erfahrungen in Internetforen teilt.
Wir treffen ihn zu Recherchezwecken mehrfach in Restaurants und Sportclubs um Frankfurt/Main. Er ist jetzt 78 Jahre alt, immer noch auf dem Laufenden und eine imposante Erscheinung mit einem zwei Meter großen, trainierten Körper.
Dr. Metzner (FM): „Dr. von Meurers, wie sind Sie mit dem Jagen verbunden?“
Dr. von Meurers (RvM): „Vermutlich schon vor meiner Geburt, unser Familienwappen trägt ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz. Ich bin seit frühester Jugend mit Jagd aufgewachsen. Schon mein Großvater – der gegen den Maji-Maji-Aufstand 1905 in Ost-Afrika kämpfte – war ein großer Jäger. Noch heute sind mir seine Erlebnisse präsent, ich halte seine Pfeile, Speere und Jagdtrophäen in Ehren. Gerade von meinem Vater habe ich viel gelernt, doch das Wichtigste ist: Eigene Erfahrungen. Mit 14 schoss ich meinen ersten Rehbock, mit 16 machte ich den Jugendjagdschein, die erste schwere Prüfung meines Lebens.“
„Ja, das sagen viele …“
„Dann war ich einige Jahre in Deutschland aktiv, aber sofort nach meinem Medizinstudium zog es mich in die gr...