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DEUTSCHLAND/ AFRIKA - Gehen wir Löwen vergiften im Park

afrika löwe malawi
Hannes Siege | 18 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 46

Natur ist kein Streichelzoo


Buchauszug aus "Die Sache mit der Auslandsjagd" von Hannes und Ludwig Siege

Text & Fotos: Hannes Siege

 

Der kleinste Nationalpark Malawis liegt am Shire-Fluss südlich des Malawisees. Der Liwonde-Park ist Heimat von Elefanten, Rappenantilopen, Hippos, Nashörnern, und war bis in die 90er Jahre berühmt für ein Löwenrudel, das nahe am Parkeingang lebte und oft, wie die legendären Lake Manyara-Löwen in Tansania, beim Mittagsschlaf auf den Ästen großer, schattiger Bäume beobachtet werden konnte.

Als in 2018 folgende Nachricht über die Nachrichtenseiten der einschlägigen Internetportale lief, stellte sich mir die Frage, warum denn Löwen wiedereingeführt werden mussten, nachdem sie doch schon früher Jahrzehnte im Nationalpark ein ruhiges und verfolgungsfreies Leben genossen hatten? Die Antwort ist einfach. Sie liegt in der globalen Verfügbarkeit eines Insektizids, dessen unvermutete Karriere als Löwengift vor etwa 25 Jahren begann.

Die „Agricultural Development and Marketing Corporation“ (ADMARC), eine halbstaatliche Organisation zum Aufkauf und zur Vermarktung von Argarprodukten in Malawi, bot und bietet u. a. auch Kleinbauern Pflanzenschutzmittel an. Seit Beginn der 90er Jahre wurde Furadan, ein auch für Wirbeltiere gefährliches Insektizid aus den USA, zunehmend in Afrika vermarktet. Wer erstmals findig genug war, dieses Gift in appetitliche Fleischportionen zu packen oder als Köder in gerissene Haustiere, um sich damit gefährliche Tiere vom Hals zu schaffen, bleibt natürlich im Dunkeln. In Malawi am See verschwanden jedenfalls um diese Zeit die letzten außerhalb von Parks lebenden Löwen und in den Dörfern erzählte man sich, wie dies mit Hilfe von ADMARC gelang.

Denn für die lokale Bevölkerung, die im Zusammenleben mit den gefährlichen Tieren keinen Nutz...

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