In vielerlei Hinsicht ist es ein Forstamt der Extreme und auf den ersten Blick eines der Gegensätze: harter militärischer Übungsbetrieb und Kleinode des Naturschutzes, ein hoher Wildbestand und eine flächige Verjüngung. Grafenwöhr hat sich in seiner langen Geschichte zu einem Rückzugsort für bedrohte Arten entwickelt. Auch das deutsche Wappentier, der Seeadler, ist dort wieder heimisch. Und Rotwild gibt es zugegeben auch ...
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Burkhard Fischer , Bernd Kamphuis
Hört man von Grafenwöhr, dann denkt man unweigerlich an Jagd und Rotwild, an Brunft und Drückjagd. Doch die Jagd ist nur eine der vielfältigen Aufgaben des Bundesforstbetriebes – auch wenn sie gerade von Jägern vielleicht überproportional wahrgenommen wird. Aber letztlich ist es auch irgendwo verständlich, wenn sich Jäger, die in Grafenwöhr waren, voller Freude und reich an Bildern und manchmal reich an Beute, sich ausschließlich über dieses Thema unterhalten. Womöglich ist es für ein Forstamt, auch wenn es sich in diesem Fall um einen Betrieb auf einem Truppenübungsplatz handelt, heutzutage auch schlichtweg ungewöhnlich, dass es relativ viel Wild gibt. Und das Wild spielt tatsächlich eine große Rolle – im Zusammenspiel mit vielen anderen Faktoren des Naturschutzes.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Forstamtes ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den amerikanischen Streitkräften, die den Platz für die Ausbildung ihrer Soldaten nutzen. An 330 Tagen im Jahr wird ein intensiver Übungsbetrieb auf 49 Schießbahnen durchgeführt. Und dabei geht es ordentlich zur Sache, es kracht von der Früh’ bis in die Nacht. Für die Förster bedeutet das, dass sie nur dann in die Bereiche der Schießbahnen rein können, wenn der Schießbetrieb ruht. Interessant i...