Ein Geheimtipp für Jäger: Weiße Strände, kristallklares Wasser und ein kaum vermuteter Wildreichtum locken Jäger in das Inselparadies im Indischen Ozean. Hier im touristisch entwickelten Paradies, denkt man nicht unbedingt an Jagd. Dass es aber durchaus lohnt, erlebte Heiko Schwartz bei den Dreharbeiten zu seinem Film „Jagen im Paradies“.
Text und Fotos: Heiko Schwartz
Julien ist schon oben, doch ich zögere bei jedem Schritt auf der dünnen Leiter, deren Sprossen gefährlich knarren, als ich hinter ihm hersteige. Bedrohlich schwankt die augenfällig nicht sehr solide gebaute Konstruktion, als wir immer höher in den wolkenbedeckten Himmel steigen. Die Verankerungen in dem niedrigen Gebüsch machen keinen wirklich vertrauenerweckenden Eindruck. Doch der Blick, den ich von hier oben habe, ist so atemberaubend schön, dass ich jegliche Bedenken vergesse.
Vor uns erstreckt sich ein Plateau mit niedrigem Grasbewuchs. Undurchdringliche Wälder dehnen sich von seinem Rand über die Hügelketten nach allen Seiten hin aus. Im Tal hinter den Hügeln durchschneidet eine Chaussee aus Kokospalmen die weiten Zuckerrohrfelder.
Und dann kommt das Meer. Nach allen Seiten erstreckt sich, hier im äußersten Süden der Insel, der Indische Ozean. Wie ein Schutzschild bricht das Riff die anbrandenden Wellen und lässt den geschützten, türkisblauen Meeresstreifen zwischen Riff und Strand einladend ruhig erscheinen.
„Mirador“ nennen die Jäger der Insel ihre Hochsitze. Mir gefällt der Name und er passt vor allem viel besser hierher als die nach „Wachturm“ klingende deutsche Übersetzung.
Heute Morgen, um 9.00 Uhr, hat mein Mauritius-Abenteuer richtig begonnen. Ein paar Monate früher, im kalten Februar, zeigte mir der Dortmunder Jäger Rudolf Kräling sein Präparat eines in Mauri...