In Nordamerika gibt es herausragende Möglichkeiten der Wasserwildjagd, von denen man in Europa nur wenig weiß. Flintenjäger finden in Kanada und den USA teils unglaubliche Bedingungen vor.
Text: Kelly Ross
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Fotos: Donald M. Jones
Wir alle haben wohl besondere Erinnerungen an unsere Kindheit, Ereignisse, die uns damals direkt beeinflussten und vielleicht sogar unser späteres Leben prägen sollten. Bei mir sind dies unter anderem die Erinnerungen an Herbsttage, die ich zusammen mit meinem Vater und Großvater auf der Enten- und Gänsejagd verbrachte.
Es war hinreißend, im ersten Licht des Tages an einem kalten, klaren Tag draußen zu sein, große Flüge von Gänsen und Schofe Enten zu hören, deren Geschnatter erst in der Ferne und dann beinahe ohrenbetäubend direkt über dem Schirm war, das Klingeln der Schwingen so laut und nah, dass es alle anderen Geräusche überdeckte. Der Geruch frisch ausgeworfener Schrothülsen, die leichten Rauschschwaden, die aus der Basküle kräuselten, um sich dann aufzulösen. Unauslöschbare Erinnerungen, die mir auch heute, als alter Mann, real vor Augen sind.
Von den Marschen Argentiniens über die Papyrusfelder Ägyptens, der Barren Ground Tundra der kanadischen Arktis bis in die Weiten Sibiriens gibt es Wasserwild rund um den Globus. Ich habe mich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit vielen aktiven Wasserwildjägern unterhalten und oft berichteten sie davon, dass es nichts Eindrucksvolleres für sie gibt als die herbstlichen Massenmigrationen auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Ähnlich wie viele Enten- und Gänsearten in Europa und Asien ziehen auch die amerikanischen Enten und Gänse von ihren sommerlichen Habitaten im Herbst in andere Gebiete, wo sie den Winter verbringen. Oft legen sie dabei erstaunl...