Im Nordwesten Simbabwes liegt ein Gebiet, das man als Chitake Springs kennt. Eine kleine Quelle versiegt nie, gibt Wasser und damit Leben. Doch sie nährt nicht nur die Hoffnung auf lebenswichtiges Nass, sie ist auch ein Ort des Todes. Denn an der Quelle lauern Löwen auf Beute.
Text und Fotos: Karsten Balsley
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Nach einer langen Fahrt aus Harare fuhren wir endlich die Böschung hinunter, folgten dem Abzweig in Richtung unseres Zieles. An einer kleinen Hütte zahlten wir den Wildhütern die fälligen Gebühren, zeigten unsere Pässe und bekamen schließlich die Papiere ausgehändigt, die besagten, dass wir fotografieren und filmen durften. An der Wand der kleinen Station hing ein Thermometer. Es zeigte 52 Grad an. Es war Oktober, es war heiß und staubig und trocken. Es war perfekt.
Wochenlang lebten wir in der Hitze. Und im Dreck. Geduldig saßen wir an und warteten. Folgten Löwen, Büffeln und Elefanten mit unseren Kameras. Allmählich ging unsere Zeit ihrem Ende entgegen, dennoch arbeiteten wir konzentriert weiter, um die besonderen Aufnahmen machen zu können, deretwegen wir hergekommen waren. Am vorletzten Tag unserer Reise setzten wir uns in der Nähe einer Quelle an, machten uns bereit für einen langen Tag. Zehn Stunden wollten wir hier ausharren und uns nicht von den zahlreichen Tsetsefliegen verscheuchen lassen. Die Safari hatte Spuren hinterlassen, wir fühlten uns schon früh am Tag wie völlig ausgetrocknetes, altes Schuhleder, das erneut der heißen Sonne ausgesetzt war.
Der Morgen startete wie viele andere, mit einer glutrot aufgehenden Sonne, dem Erwachen von Fliegen, die uns umschwirrten – und der steten Hoffnung auf besondere Momente. Es dauerte tatsächlich gar nicht lange und Büffel tauchten auf. Sie zogen von oben ins Flussbett hi...